Gaspreis-ErhöhungRheinenergie-Chef rechnet bei Kunden mit Zahlungsschwierigkeiten

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Dieter Steinkamp rechnet damit das Kunden wegen der Gaspreis-Erhöhung in Zahlungsschwierigkeiten kommen. (Archivfoto)

Köln – Der Chef des Kölner Energieversorgers Rheinenergie, Dieter Steinkamp (61), hat am Dienstag im Stadtrat Preiserhöhungen für das nächste Jahr angekündigt. Steinkamp sagte: „Angesichts der aktuellen Preisexplosion in den letzten Monaten, insbesondere am Gasmarkt, kommen wir aber auch an Strompreiserhöhungen im nächsten Jahr nicht vorbei.“

Rheinenergie Köln erhöht Preise: Noch keine konkreten Preisangaben

Laut seiner Aussage lassen sich die höheren Kosten für „den Bezug der Energie“ nicht mehr im Unternehmen ausgleichen. Konkret zur Erhöhung äußerte Steinkamp sich nicht, er sagte: „Das ist dann aber nicht die Spitze der Preisanhebungen, sondern wir bewegen uns mindestens mal im Mittelfeld und versuchen auch da noch, weiter nach unten zu korrigieren, was dann wieder allen Kundinnen und Kunden auch zugute kommt.“

Ab wann welcher Energieträger für wen teurer wird, war am Dienstag nicht zu erfahren. Ein Sprecher wollte dazu nichts sagen und verwies auf die nächsten Tage, dann will das Unternehmen sich äußern.

Die Rheinenergie gehört zu den großen kommunalen Versorgern der Republik: Rund 2,5 Millionen Privat- und Gewerbekunden vor allem in Köln und der Region beziehen von ihr Strom, Gas, Fernwärme oder Wasser. Sie ist damit der sogenannte Grundversorger in Köln, weil sie die meisten Kunden beliefert.

Erhöhte Preise: Rheinenergie rechnet mit „Schwierigkeiten für die Menschen“

Steinkamp wurde sehr deutlich, als er über die Entwicklungen auf dem Energiemarkt und die zukünftigen Konsequenzen für die Kunden sprach. Er sagte: „Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass auf uns eine Welle zukommt von Schwierigkeiten für die Menschen, die dann im nächsten Jahr die Jahresrechnung kriegen.“ Grundsätzlich sind Stromversorger berechtigt, den Strom abzustellen, wenn Kunden mindestens hundert Euro offene Rechnungen haben. Steinkamp stellte aber klar, dass eine Stromsperre das letzte Mittel sein soll. In Richtung des Stadtrates sagte er: „Und auch da gehen Sie mal davon aus, dass das Thema Stromsperre möglichst nicht genutzt werden muss. Das ist auch unser Ziel.“

Das Unternehmen berate die Menschen und suche nach anderen Lösungen – laut Steinkamp ist das nicht bei allen Anbietern der Fall: „Es gibt eine Reihe von Wettbewerbern im Markt, die uns in der Vergangenheit zum Wettbewerb herausgefordert haben, die werfen Kunden ab, wenn sie nicht mehr profitabel sind.“ Dann nimmt laut Steinkamp die Rheinenergie als Grundversorger sie auf.

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Die Rheinenergie ist ein mehrheitlich städtisches Unternehmen: Sie gehört zu 80 Prozent der GEW Köln AG, die wiederum zu 100 Prozent im Besitz der Stadt ist. Die anderen 20 Prozent besitzt die Eon-Tochter Westenergie. Die Rheinenergie ist das Schwergewicht unter den städtischen Firmen und gleicht etwa die Verluste der Kölner Verkehrs-Betriebe aus: 2020 setzte der Energieversorger 2,47 Milliarden Euro um und machte 170 Millionen Euro Gewinn.

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