Problem mit dem TerminDarum bekam Köln nicht die Autoschau IAA

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Autoschau IAA

Luxuswagen von Ferrari auf der Internationalen Automobil Ausstellung IAA. Köln wird diese Messe nun nicht ausrichten.

  • Köln steht seit gestern nicht mehr auf der Shortlist für die Automesse IAA
  • Köln soll nur aufgrund der Terminfrage gescheitert sein, so die Messe.

Köln – Im Rennen um die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) ist Köln offenbar auf dramatische Art gescheitert. Laut einem Bericht soll die Bewerbung zu den besten gezählt und mit Berlin auf den ersten beiden Plätzen gestanden haben. Doch weil der angestrebte Termin im September nicht mit dem Kölner Messekalender 2021 zu vereinbaren war, kam die Absage.

Wie berichtet hatte der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch aus den sieben Bewerberstädten Berlin, Hamburg und München für die finale Runde ausgewählt. Neben Köln sind auch Frankfurt, Stuttgart und Hannover in der ersten Runde ausgeschieden.

Kölner Bewerbung kam eigentlich gut an

In der Zentrale der Kölnmesse war gestern Wundenlecken angesagt. Das dürfte ein Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ nicht gerade erleichtert haben. Unter Bezug auf Verhandlungskreise berichtet das Blatt, dass Köln mit Berlin die beste Bewerbung abgegeben habe, gefolgt von Hamburg. Frankfurt habe man als bisherigen Ausrichter nicht brüskieren und in die Finalrunde aufnehmen wollen.

Kölns Messechef Gerald Böse.

Kölns Messechef Gerald Böse.

Tatsächlich hatte es zwischenzeitlich Meldungen gegeben, nach denen Berlin, Hamburg, Frankfurt und eben Köln in die Auswahl kommen sollten. Besonderes Wohlgefallen soll die hohe Investitionsbereitschaft in der Kölner Bewerbung ausgelöst haben. Die nach einem Punktesystem sortierte Beurteilung habe das sehr beflügelt. Im Verlauf des Nachmittags wurde dann der September als Austragungsmonat festgelegt. Die Messe dauerte zuletzt zwölf Tage. Mit Auf- und Abbau sind das gut zweieinhalb Wochen – dafür gibt es im Kölner Messekalender im September keine Luft, es stehen die Digitalmesse Dmexco, die Spoga+gafa und die Kind+Jugend an. Alle Messen sind mit den Vertragspartnern über Jahre geplant. Dann gab es während der Sitzung ein Gespräch mit Kölns Messechef Gerald Böse über die Terminfrage. Böse musste passen – und Köln war raus.

Eine echte Begründung blieb aus

Man habe bewusst die Bewerbung auf den Sommer und lange Tage zugeschrieben, teilte die Kölnmesse mit. Laut Anforderungskatalog des Verbandes soll die IAA zu einer neuen, in der Stadt erlebbaren Mobilitätsmesse werden. Genau darauf, mit einem großen Erlebnisraum und langen Sommertagen in der City, war die Kölner Bewerbung zugeschrieben. Am Ende profitierte München, die bayerische Landeshauptstadt rückte in die Top 3 auf. Frankfurt kassierte dagegen trotzdem eine Absage, offenbar war dies auch der Symbolik eines klaren Neuanfangs geschuldet.

Der VDA äußerte sich nicht weiter zu dem Verfahren. Auch im Deutzer Messehochhaus ging keine Begründung für die Ablehnung der Kölner Bewerbung ein. Inwieweit die offenbar geschätzte Vorlage für die Zukunft zu nutzen ist, bleibt zunächst Spekulation. Böse hatte schon vor zwei Jahren im Rundschau-Gespräch über eine Messe zur Mobilität und intelligenten Verkehrssystemen laut nachgedacht. Das zukunftsweisende Thema habe enorme Dynamik und gehöre in die Metropolregion, sagte der Messechef damals. Möglicherweise geht das auch ohne Autos. Die Messe teilte zur Absage mit: „Wir versuchen, daraus zu lernen.“

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