Prognose bis 2040Stadt Köln wächst in NRW am stärksten

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Anziehend: Köln hat laut Land den größten Bevölkerungsanstieg bis 2040 zu verzeichnen.

Anziehend: Köln hat laut Land den größten Bevölkerungsanstieg bis 2040 zu verzeichnen.

Köln – Mehr. Immer mehr. Köln bleibt eine wachsende Stadt, und wächst immer stärker – zumindest gehen davon die Statistiker von IT.NRW aus, dem zuständigen Betrieb des Landes Nordrhein-Westfalen. Bis 2040 wächst Köln von 1,08 Millionen Einwohner auf 1,25 Millionen Menschen. Das entspricht einem Plus von 15,8 Prozent – keine Stadt, kein Kreis, keine Kommune in NRW wächst stärker.

Zum Vergleich: Düsseldorf hat 14 Prozent. Die Daten betrachten den Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis 1. Januar 2040. Der Anstieg hat vor allem zwei Gründe. Erstens: Es werden mehr Menschen geboren als sterben, das Plus beträgt 4,7 Prozent. Und zweitens: Es kommen mehr Menschen nach Köln als wegziehen (plus 11,1 Prozent).

Auch ein Großteil des Umlands boomt

Überhaupt bleiben Köln und das Umland der Stadt attraktiv: Das größte Bevölkerungswachstum unter den Kreisen verzeichnen in den nächsten 22 Jahren der Rhein-Sieg-Kreis (plus 6 Prozent), der Rhein-Erft-Kreis (plus 5,7) und der Rhein-Kreis Neuss (plus 5,7). Sie grenzen direkt an Köln, der Boom macht also auch an der Stadtgrenze nicht halt. Allerdings: Der ebenfalls angrenzende Rheinisch-Bergische Kreis weist nur 1,2 Prozent auf.

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Im Durchschnitt werden die Einwohner NRW’s älter, das gilt für Kreise stärker als für Städte. In Düsseldorf etwa ist ein Einwohner im Schnitt im Jahr 2040 nur 0,1 Jahre älter als heute, also 43,1 Jahre alt. In Köln steigt der Durchschnittswert von 41,7 auf 43,1 Jahre.

Prognose abhängig von den Annahmen

Das Land präsentiert von Zeit zu Zeit neue Bevölkerungsprognosen. Sie helfen, Entwicklungen einzuschätzen, Politik und Verwaltung können ihre Arbeit darauf gründen. Aber sie haben auch ihre Tücken, das zeigt ein Blick in die Vergangenheit. 1998 beispielsweise prognostizierte das Land sogar einen Rückgang bis 2015, es kam anders. Darauf weisen die Experten auch hin, die Prognose treten laut ihrer Aussage nur ein, wenn die Annahmen stimmen, beispielsweise wie viele Geflüchtete ins Land kommen. „Insofern sind diese Ergebnisse nicht als präzise zu erwartende Entwicklungen aufzufassen, sondern bilden für die Zukunft ausschließlich ’Wenn-dann-Aussagen’ ab“, schreibt das Land in seiner aktuellen Vorausschau.

Und: Nicht nur das Land wirft den Blick voraus, auch die Stadt selbst – und die hat sich vergangenen Dezember deutlich verhaltener geäußert. 2015 hatte die Verwaltung für 2040 noch 1.186.500 Einwohner prognostiziert, nun geht sie von 1.146.100 aus, rund 40.000 weniger. Der Grund: Es kommen weniger Geflüchtete als zuvor prognostiziert, das schlägt sich sofort nieder. Der zuständige Baudezernent Markus Greitemann hatte im Dezember angekündigt, die Gründe für die unterschiedlichen Werte von Land und Stadt zu prüfen. Am Montag konnte die Verwaltung darauf keine Antwort geben.

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