Provisorische WacheTermin für Container-Abbau am Kölner Bahnhof ist unklar

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Vorplatz mit Containern: Teile des Breslauer Platz dienen mittlerweile als Abstellplatz für die Wache der Bundespolizei.

Vorplatz mit Containern: Teile des Breslauer Platz dienen mittlerweile als Abstellplatz für die Wache der Bundespolizei.

Köln – Die provisorische Containerwache der Bundespolizei wird wohl noch einige Zeit auf dem Breslauer Platz am Hauptbahnhof stehen – denn der Umbau der Buchhandlung Ludwig im Hauptbahnhof als neue Heimat hat nicht mal begonnen. Schon seit mehr als einem Jahr nutzt das Buchgeschäft wegen des bevorstehenden Umbaus nur noch eines von zwei Stockwerken.

Laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn sind noch einige Aufgaben zu erledigen, deshalb könne sie aktuell keinen Umzugstermin nennen. Sie teilte mit: „Derzeit laufen die Vorplanungen, die bei der Bundespolizei zur Prüfung vorliegen. Anschließend werden die Planungen in mehreren Schritten vertieft und auf die besonderen Anforderungen der Bundespolizei weiter entwickelt. Nach Abschluss der Planungen müssen die Leistungen ausgeschrieben werden. Dann können die Umbauten starten.“

Das hört sich nicht nach einer schnellen Lösung an, in der Vergangenheit sprach die Bundespolizei von einem Jahr oder länger. Die Bundespolizei selbst bestätigt auf Anfrage die Angaben der Bahn. Der Chef der Kölner Bundespolizei, Udo Peltzer, hatte im vergangenen September gesagt: „Ich gehe nicht von einem Einzugstermin im kommenden Jahr aus.“ Es sei ein „komplizierter Prozess“. Die Wache solle aber kein Dauerprovisorium werden, sie steht seit Ende 2019. Zuletzt hatte die Bundespolizei ihre kleinere Containerwache auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs am Vorplatz abbauen lassen.

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Genehmigung endet im Juni

Wie berichtet, läuft die Genehmigung für die Container am 30. Juni 2021 aus. Zwar nutzt die Bundespolizei die Container, aber die Bahn hat die Genehmigung beantragt, laut eigener Aussage ist das grundsätzlich so üblich. Die Stadt teilte mit: „Eine automatische Verlängerung gibt es nicht. Um die Standzeit der Container zu verlängern, muss ein neuer Antrag mit einer neuen Standzeitangabe gestellt werden.“ Noch ist das aber offenkundig nicht passiert.

Die Containerlösung direkt am Hauptbahnhof auf einem zentralen städtischen Platz hatte für Kritik gesorgt, weil dort jeden Tag Tausende Reisende die Container sehen. Reinhard Angelis, Chef des Kölner Ablegers des Bundes Deutscher Architekten (BDA), hatte gesagt: „Das ist eine Bankrotterklärung in Sachen Stadtgestaltung.“

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Konsequenzen hat all das vor allem für die Buchhandlung Ludwig am nordwestlichen Eingang des Hauptbahnhofs, in diese Räume zieht später die Bundespolizei ein, um dort zeitgemäßer untergebracht zu sein. Durch die Verkleinerung auf ein Stockwerk kann die Unternehmensgruppe Dr. Eckert, zu der Ludwig zählt, nur noch auf einer Ebene seine Produkte anbieten – obwohl der Umbau weiter auf sich warten lässt. Eigentlich sollte das Buchgeschäft wegen des geplanten Einzugs der Bundespolizei schon Ende 2019 ausziehen, die Bahn hatte dafür den Mietvertrag sogar schon gekündigt, dagegen sammelten Kunden Unterschriften. Da der Umbau weiter auf sich warten lässt, konnte das Geschäft dann aber vorerst doch bleiben.

Hansgert Eschweiler, Sprecher der Unternehmensgruppe Dr. Eckert, geht davon aus, dass die Buchhandlung im „Laufe des Sommers“ ihren Platz im Hauptbahnhof wechselt: Sie zieht in die Räume des McCafé und erhält einen Teil des benachbarten Lotto- und Presseladen Eckert. Eschweiler sagte: „Wir hoffen, dass die Bahn uns klare und eindeutige Ansagen macht.“

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