Prozessauftakt in Köln„Pink Panther“ entschuldigt sich bei den Opfern

Lesezeit 2 Minuten
Gerichtsakten im Kölner Landgericht

Gerichtsakten im Kölner Landgericht (Symbolbild)

Köln – Sie treten seriös auf, wissen wie man mit Waffen umgeht und planen ihre Raubüberfälle äußerst akribisch: Die Rede ist von der international tätigen Juwelenräuberbande „Pink Panther“. Ein mutmaßliches Mitglied der Gruppe steht seit Dienstag vor dem Landgericht. Zwei schwere Raubüberfälle auf Juweliergeschäfte in der Kölner Innenstadt im Dezember 2007 und in Mülheim an der Ruhr im Juni 2008 mit einer Gesamtbeute von rund 1,41 Millionen Euro legt die Anklage dem Montenegriner zur Last.

Der 46-Jährige legte bei Prozessbeginn ein Geständnis ab. „Ich möchte mich entschuldigen, besonders bei den Geschädigten, die ich durch mein Handeln traumatisiert habe“, teilte der Mann über eine Dolmetscherin mit.

Gefährliche Lage im Geschäft

Laut Anklage hatte der „seriös gekleidete und unmaskierte“ Angeklagte am Morgen des 12. Dezember 2007 an der Eingangstür des Juweliers Gadebusch in der Breite Straße geklingelt. Als ihm geöffnet wurde, stürmte er in den Laden und raffte aus der Auslage Luxusuhren zusammen. Ein unbekannter Mittäter sicherte derweil mit einer Pumpgun den Eingang.

Dabei kam es laut Anklage zu einer brenzligen Situation: Ein Passant wollte den Laden betreten und drückte dabei den Lauf der Waffe beiseite. Daraufhin soll der Mittäter dem Mann den Lauf in den Bauch gerammt haben. Zudem hielt in dem Moment auch noch ein bewaffneter Werttransport vor dem Juweliergeschäft. Doch die Täter ergriffen mit Beute im Wert von rund 300.000 Euro die Flucht.

Bereits elf Jahre im Gefängnis verbracht

Ein halbes Jahr später dann der zweite Überfall in Mülheim an der Ruhr. Erneut mimt der Angeklagte einen seriösen Kunden. Nachdem die Besitzerin ihm per Summer die Tür geöffnet hatte, blockiert der 46-Jährige den Eingang mit einer Laptop-Tasche, in der sich eine Betonplatte befindet. Während zwei weitere, maskierte Täter die Frau mit einer Revolverattrappe in Schach halten, zertrümmert der Angeklagte Vitrinen und rafft Nobeluhren im Wert von rund 1,1 Millionen Euro zusammen. Die Männer fliehen in einem gestohlenen Fahrzeug.

Der Angeklagte hat wegen zwei Raubüberfällen in Monaco und Frankreich bereits elf Jahre im Gefängnis gesessen. Frankreich hatte den Mann im Oktober 2019 an Deutschland ausgeliefert, nachdem die Schweiz ihr Auslieferungsgesuch zurückgestellt hatte.

Der Pink-Panther-Prozess wird fortgesetzt.

Rundschau abonnieren