Prozessende nach 164 TagenLangjährige Haftstrafen für Betrug an Krankenkassen

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Der Eingang zum Gebäude des Land- und Amtsgerichtes.

Köln – Nach einem mehrjährigen Prozess um den Betrug an Krankenkassen sind am Freitagnachmittag langjährige Haftstraße verhängt worden. Der Hauptangeklagte wurde zu sechs Jahren und drei Monaten verurteilt. Ein weiterer Angeklagte erhielt zwei Jahre auf Bewährung. Ein angeklagter Arzt erhielt für einen Komplex drei Jahre und neun Monate und für einen weiteren Komplex ein Jahr und vier Monate.

Zwei Angeklagten warf die Staatsanwaltschaft zu Prozessbeginn vor, im großen Stil unberechtigt Krankengeld und Arbeitgeberaufwendungen von Krankenkassen bezogen zu haben. Ein dritter Angeklagter, ein Arzt, soll ihnen bei dem Betrug behilflich gewesen sein. Er fertigte laut Anklage Bescheinigungen mit frei erfundenen Diagnosen aus. In seinem letzten Wort hatte der Arzt den Staatsanwalt massiv attackiert, schlug mit der Hand auf den Tisch und warf ihm vor, ihn fertig machen zu wollen.

Mit dem Urteilsspruch am Freitag endete ein Prozess mit 164 Verhandlungstagen – Start im Spätsommer 2015. Bei dem langwierigen Prozess gab es 120 Beweisanträge und 50 Befangenheitsanträge. Insgesamt zehn Sachverständige traten in dem Prozess auf. (ta)

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