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Radkonzept InnenstadtWas wurde vom großen Plan bereits umgesetzt?

Lesezeit 3 Minuten
Der neue Fahrradstreifen an der Cäcilienstraße misst zwar nur 300 Meter in der Länge, aber er wird gut angenommen von den Radfahrern. Geplant wird, ihn über den Neumarkt hinaus zu verlängern.

Der neue Fahrradstreifen an der Cäcilienstraße misst zwar nur 300 Meter in der Länge, aber er wird gut angenommen von den Radfahrern. Geplant wird, ihn über den Neumarkt hinaus zu verlängern.

Köln – Ob Verwaltung Politik oder gar ADAC: Keiner bezweifelt es mehr, dass es das Rad braucht, sollen die Verkehrsprobleme in Köln gelöst werden. Mehr Zweiräder und weniger Autos – um dieses Ziel zu erreichen hat die Verwaltung in Zusammenarbeit mit Rat und Interessensverbänden das Radkonzept Innenstadt entworfen.

Peu à peu wird es zurzeit von der Stadtverwaltung umgesetzt. Gerade erst wurde ein neuer Abschnitt an der Cäcilienstraße direkt am Neumarkt „in Betrieb“ genommen. Die Rundschau trägt zusammen, was geplant ist, was umgesetzt wurde, was demnächst noch kommt und welche Kritik es gibt.

Der neue Radfahrstreifen

Rund 300 Meter sind es geworden. Der rot markierte Streifen führt die Radfahrer auf der Cäcilienstraße über den Abschnitt zwischen Nord-Süd-Fahrt und Neumarkt. Weggenommen wurde er den Autofahren im reinsten Sinne des Wortes nicht. Es handelt sich nämlich um die ehemalige Ausfahrtsspur des Kaufhof-Parkhauses. 17 000 Euro hat der neue Fahrradstreifen gekostet. 6000 Euro hat ein anliegendes Hotel übernommen.

Das Innenstadt-Konzept

Der 300 Meter lange Fahrradstreifen auf der Cäcilienstraße ist nur ein kleiner Teil des Radkonzeptes für die Innenstadt. Von Melaten bis zur Lanxess-Arena, von der Zoobrücke bis zum Großmarkt soll sich dereinst ein dichtes Radnetz über den Kern Kölns spannen. Fahrradstreifen, Radschnellstraßen, Radstraßen, Radwege: Die ganze Angebotspalette setzen die Verkehrsplaner ein.

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Bisher umgesetzt

Den neuen Fahrradstreifen auf der Cäcilienstraße mit eingerechnet wurden aus diesem flächendeckendem Netz bisher sechs Abschnitte umgesetzt. Ein Abschnitt liegt auf der Achse Maastrichter Straße und Ehrenstraße. An deren Kreuzung mit den Ringen haben die Radfahrer ein eigenes Ampelsignal. Es gibt Aufstellflächen. Auf dem Theodor-Heuss-Ring gibt es einen Radfahrstreifen. Ebenso an der Ulrichgasse. Die Nordseite der Deutzer Brücke wurde für Radfahrer freigegeben. Die Zülpicher Straße ist nun als Fahrradstraße gestaltet. Nicht Teil des Konzepts: Am Hansaring wurde ein Fahrbahnstreifen für Radler umgestaltet.

Was noch kommt

Im Bau sind gerade weitere Abschnitte an der Ulrichgasse und an der Handwerkskammer. Auf der Höhe des Zülpicher Platzes läuft ein Pilotprojekt. Es wird geprüft, ob in dem engen und stark befahrenen Abschnitt ein Fahrradstreifen funktionieren kann. In Vorbereitung sind Maßnahmen am Friesenwall und an der Gladbacher Straße. Der Streifen an der Cäcilienstraße soll in Richtung Westen verlängert werden.

Kritik

„Derzeit sehen wir an vielen Stellen noch Stückwerk, da wir oft auf der gleichen Achse neben Abschnitten ohne Radverkehrsinfrastruktur, Abschnitte mit Piktogrammkette, mit Schutzstreifen und mit Radfahrstreifen haben“, sagt Christoph Schmidt vom ADFC. Die Vereinheitlichung komme zwar, aber eben in kleinen Schritten. „Wichtig für den Erfolg der Trassen ist aber eine durchgängige Führung, die vom Autoverkehr respektiert wird.“ Roman Suthold vom ADAC hat Bedenken bei der Sicherheit. Vieles sei improvisiert. Beispiel Ulrichgasse: „Der Streifen ist zu schmal – und das noch bei einer Verschwenkung.“

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