Zoll-Razzia in KölnZollpolizei geht gegen Schwarzarbeit im Sicherheitsgewerbe vor

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Beamte des Zoll stehen am Freitagabend auf dem Hohenzollernring vor einer Disco während im Hintergrund ein Gast dem Türsteher seinen Ausweis zeigt. Zoll und andere Behörden führten eine Großkontrolle im Bereich des Sicherheitsgewerbes durch. 

Köln  – Zehn Fälle von Schwarzarbeit, drei Hinweise auf Bezahlung unterhalb des Mindestlohns, einen Fall von Leistungsbetrug und zwei illegal beschäftigte Toilettenfrauen: So lautet die vorläufige Bilanz eines Großeinsatzes des Kölner Hauptzollamtes am Freitagabend.

100 Zollbeamte nahmen mit ihrer Razzia das Sicherheitsgewerbe in Köln, Bonn, Leverkusen und den angrenzenden Landkreisen unter die Lupe. Die Beamten überprüften nach Angaben von Jens Ahland, Sprecher des Hauptzollamtes Köln, insgesamt 350 Personen, die bei 110 verschiedenen Arbeitgebern beschäftigt sind, in 95 verschiedenen Objekten. „Wir waren im gesamten Bezirk aktiv, aber der Schwerpunkt unserer Arbeit gestern lag in Köln.“

„Soweit ich das mitbekommen habe, war das Verhalten der überprüften Personen durchweg kooperativ, auch unter den Türstehern auf den Ringen“, berichtete Ahland dieser Zeitung. Zu den überprüften Arbeitsplätzen gehörten aber nicht die „kleineren Objekte“ (Ahland) auf den Ringen, sondern auch die Lanxess-Arena, der Musical-Dome, die Philharmonie oder die Schwalbe-Arena in Gummersbach. 

Mit Blick auf die Fälle von Schwarzarbeit erläuterte Ahland, dass in solchen Fällen des öfteren Ausflüchte wie „Ich arbeite zur Probe“ oder „Ich mache ein Praktikum“ zu hören seien. Das ließen die Zollbeamten aber nicht gelten, denn: „Es gibt in dieser Branche die Sofortmeldepflicht. Das heißt, dass ein Arbeitnehmer bei der Sozialversicherung gemeldet sein muss, noch bevor er das erste Mal überhaupt seinen Dienst antritt.“

Beim Blick in die Küche einer Kölner Shisha-Bar wurden die Zollbeamten auch noch in anderer Hinsicht fündig: Sie stellten 73 Tabakdosen sicher, bei denen der Verdacht besteht, dass es sich um unversteuerte Ware handelt. Aus Sicht des Zolls erbrachten die Überprüfungen am Freitagabend eine durchschnittliche Bilanz. „Die Überprüfungen waren ja nur der Einstieg. Jetzt wird in den Fällen, in denen wir Verstöße festgestellt haben, weiter ermittelt.“ (ps)

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