RheinauhafenAnlegeverbot für Binnenschiffe verhängt

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Erhebliche Schäden an der Kaimauer am Rheinauhafen entstanden, als sich festgemachte Schiffe während des Hochwassers losrissen. Die Verankerungen sind für heutige Schiffsgrößen zu schwach dimensioniert und werden entfernt. Für die Landstromversorgung (grauer Kasten) gibt es vorerst keine Abnehmer.

Erhebliche Schäden an der Kaimauer am Rheinauhafen entstanden, als sich festgemachte Schiffe während des Hochwassers losrissen. Die Verankerungen sind für heutige Schiffsgrößen zu schwach dimensioniert und werden entfernt. Für die Landstromversorgung (grauer Kasten) gibt es vorerst keine Abnehmer.

Köln – Binnenschiffe dürfen nicht mehr an der alten Kaimauer entlang des Rheinauhafens anlegen. Seit dem 6. Februar gilt ein Festmachverbot für den gesamten, 1,4 Kilometer langen Abschnitt vom Sportmuseum bis zur Autoabsetzanlage an der Südbrücke. Grund sind statische Probleme.

Zuständig für die Kaimauer und die Liegeplätze ist die Stadtwerketochter Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK). Sie hat der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung mitgeteilt, „dass die Standsicherheit der Kaimauer entlang des Rheinauhafens durch die Trossenzugkräfte der anlegenden Schiffe nicht mehr gewährleistet werden kann“.

Sicherheit nicht mehr gewährleistet

Aus diesem Grund hat die HGK diese Woche damit begonnen, die stählernen Ringe und Poller an der Kaimauer zu entfernen. Laut HGK-Sprecher Christian Lorenz geht das Festmachverbot auf zwei Ereignisse während des Hochwassers im Dezember und Januar zurück. An der Agrippinawerft hatten sich in zwei Fällen Binnenschiffe losgerissen und dabei beträchtliche Schäden an der Kaimauer verursacht.

Die Haltevorrichtungen an der Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Kaimauer habe man seinerzeit für 50 Kilonewton Belastung ausgelegt, sagte Lorenz. „Heutige Schiffe sind deutlich größer, da wirken schon mal Zugkräfte von 300 Kilonewton.“

Verbot sorgte für Wirbel

In der Binnenschifffahrt sorgte das Verbot für Wirbel. „Wir hatten dazu viele Anfragen“, bestätigt Christian Hellbach vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Köln. Das Angebot an attraktiven Liegeplätzen in Köln sei ohnehin knapp, nun habe sich die Lage weiter verschärft. Wie Lkw-Fahrer auf Rastplätze sind Binnenschiffer auf Liegeplätze angewiesen, um ihre gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten einhalten zu können. Denn viele Besatzungen sind nicht groß genug, um durchfahren zu können.

Bis auf Weiteres dürfen Binnenschiffe am Rheinauhafen nur noch im Fluss ankern – was als weniger sicher und komfortabel gilt. Damit gibt es auch für die elf an der Kaimauer installierten Ladesäulen zur Landstromversorgung von Schiffen vorerst keine Abnehmer mehr.

Ob die Liegeplätze ertüchtigt werden, ist unklar. „Wir sind mit der HGK in Gesprächen“, so Hellbach. Die Verankerungen an heutige Schiffsgrößen anzupassen, könnte sich wegen der Bebauung und der hinter der Kaimauer liegenden Tiefgarage als schwierig erweisen. (EB)

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