RheinuferMehrheit der Politik spricht sich gegen Verkauf der Bastei an Private aus

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Für die Bastei, 1924 vom Architekten Wilhelm Riphahn gebaut, sucht die Kölnmesse einen Käufer.

Für die Bastei, 1924 vom Architekten Wilhelm Riphahn gebaut, sucht die Kölnmesse einen Käufer.

Köln – Ein Großteil der Ratsfraktionen spricht sich dafür aus, die modernisierungsbedürftige Bastei nicht an Privat-Investoren zu verkaufen, sondern im städtischen Besitz in Schuss zu bringen. Niklas Kienitz, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses und CDU-Fraktionsgeschäftsführer, sagte zu dem denkmalgeschützten Bau von Wilhelm Riphahn: „Mir fehlt jedenfalls die Vorstellungskraft, dass ein Privat-Investor gefunden werden kann, der den Riphahn-Bau denkmalgerecht sanieren und nutzen möchte.“ Die Verwaltung selbst teilte mit: „Wir sind noch in Überlegungen.“

Wie die Rundschau berichtete, will die Messe das Haus aus dem Jahr 1924 verkaufen, und zwar möglichst im ersten Quartal 2018. Die Bastei verfügt über keine Barrierefreiheit, mangelhafte Fluchtwege und Brandschutz, ist seit 1997 nur für geschlossene Gesellschaften geöffnet. Eine Ertüchtigung des Edelrestaurants könnte vermutlich einige Millionen Euro kosten.

Der Bau gehörte lange der Stadt, bevor sie ihn 2000 an die Messe verkaufte, die Stadt hält gut 79 Prozent der Messeanteile. Nun stellt sich die Frage, ob die Stadt das Gebäude kauft, um eine adäquate Nutzung zu garantieren, oder ob ein privater Investor es kauft. Laut Grundbuch muss es als Gastronomie geführt werden. Eine Möglichkeit könnte sein, dass die Stadt es kauft und ein Investor es saniert und betreibt.

„Ein markanter Akzent am Rheinufer“

Zur Bedeutung des Riphahn-Baus sagte Marion Grams-Thieme, Stellvertreterin von Stadtkonservator Thomas Werner: „Die Kombination aus dem historischen Sockel und dem Ufo-artigen Aufbau ist fast einzigartig.“ Allein die Tatsache, dass Wilhelm Riphahn der verantwortliche Architekt war, sei ein Ritterschlag. „Die expressive Gestaltung ist sehr markant und ein Akzent am Rheinufer“, sagt Grams-Thieme.

Auch Rafael Struwe, liegenschaftspolitischer Sprecher der SPD, sprach sich gegen einen Verkauf an Private aus, Michael Weisenstein (Linke) sagte: „Es wäre vernünftig, sie zurückzukaufen.“ Grünen-Fraktionschefin und Messe-Aufsichtsratsmitglied Kirsten Jahn sagte: „Wer was wie wo macht, ist noch nicht entschieden.“ Unstrittig sei aber, die Bastei zu erhalten. FDP-Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite hingegen sagte: „Das ist eine fantastische Immobilie, aber es ist nicht Aufgabe der Stadt, sie zu übernehmen.“

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