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Risikopatienten in KölnEthikrat bewilligt Impfanträge für Eltern von herzkrankem Kind

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Impfung Spritze in der Schale

Symbolbild 

Köln – Die frohe Botschaft kam per Mail. Als Melanie Wagner (Name geändert) in ihr digitales Postfach schaute, lag dort eine Mitteilung der Stadt. Laut Votum des Ethikrats, heißt es in dem Schreiben, werde ihre Familie bei den Corona-Schutzimpfungen in die erste Prioritätengruppe vorgezogen und könne sich ab sofort um einen Termin im Impfzentrum bemühen. Bereits am Donnerstag durfte sich Melanie Wagner impfen lassen, am Samstag ihr Mann.

Jeden Tag bis zu 80 Anfragen

Das Ehepaar Wagner hat eine Tochter (13) mit angeborenem Herzfehler. „Weil Kinder nicht geimpft werden, versuchen wir ihr Umfeld so gut wie möglich zu kontrollieren“, sagt ihr Vater. Vor einigen Wochen hatte die Familie einen Brief mit ihrer Bitte an den Ethikrat der Stadt gerichtet und medizinische Unterlagen beigefügt. Mit Erfolg. Täglich gehen bis zu 80 Anfragen von Risikopatienten oder deren Angehörigen bei der Stadt ein. „Jede Anfrage wird gesichtet, bewertet und in der Kommission mit einem Votum versehen. Der Aufwand dafür ist sehr hoch. Aber er lohnt sich“, sagt Stadtsprecherin Simone Winkelhog.

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In Deutschland ist am 27. Dezember mit den Corona-Schutzimpfungen begonnen worden, zur ersten Gruppe gehören Heimbewohner, medizinisches Personal, Mitarbeiter der Rettungsdienste, Pflegekräfte und Menschen, die älter als 80 Jahre sind. „Ob man vorgezogen und auf die Restimpfdosenliste gesetzt wird, erfährt man in der Regel innerhalb von einer Woche“, erklärt Winkelhog. Die Wartezeit auf einen Impftermin hänge anschließend von der Verfügbarkeit des übrig geblieben Impfstoffs ab.

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Doch derzeit bleibt viel übrig. Obwohl bereits weniger Impfstoff angefordert wird, verzichten 40 Prozent der Menschen auf ihren Impftermin.

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