Areal neben Sürther BahnhofKölner Kunstraum wird zur Open-Air-Galerie

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Die Baufirma WvM baut neben der Fuhrwerkswaage Wohnhäuser am Bahnhof Sürth. Auch das Dach der Waage ziert ein Spruch: In Art we trust. 

Sürth – „Art is the future“ steht in zwei Meter großen Lettern an der Außenwand der Ausstellungshalle Fuhrwerkswaage – Kunst ist die Zukunft. Die Künstler Lars Breuer und Esther Stocker haben das Werk geschaffen, das trotzige Zuversicht in diesen pandemischen Zeiten vermitteln will. Ohne Warten, ohne Eintritt wird Kunst physisch erlebbar gemacht an dieser„Mountainview Gallery“, die so heißt, weil sie zur Bergstraße hin zeigt. Die „Bergblick-Galerie“ ist seit Anfang des Jahres auch beleuchtet. Das Werk von Lars Breuer und Esther Stocker ist abends immer von 18 bis Uhr bis 23 Uhr illuminiert. 

sues Fuhrwerkswaage Nacht Foto Bozica Babic

Art is the future prangt zur Zeit an der Außenwand der Fuhrwerkswaage.

Wegen Corona sind Museen, Kunsträume und –institutionen nicht geöffnet. Bildende Kunst findet hinter verschlossenen Türen statt. Oder sie wird im Internet präsentiert. „Die Aura eines Kunstwerkes ist jedoch nicht digitalisierbar“, meint dazu der langjährige Kurator der Fuhrwerkswaage, Jochen Heufelder. Ende des vergangenen Jahres hatte er die Idee zu einer Openair-Galerie erstmals an der Ostwand der Halle umgesetzt mit Statements von Leiterinnen und Leitern Kölner Museen, Kunstvereinen und Kunsthallen zum Thema Kunst.

Zitterparty um Kunstraum

Das aktuelle Werk „Art is the future“ wird bis zum 31. Januar präsentiert. Die Worte haben neben der Vermittlung von Zuversicht noch eine weitere, eine ganz spezielle Bedeutung – sie verweisen auf das Überleben der Fuhrwerkswaage an seinem angestammten Ort.

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Monatelang war es eine Zitterparty, ob die Halle überleben und der Kunstbetrieb fortgeführt werden kann. Der Mietvertrag mit den Eigentümern des Backsteingebäudes, den Investoren Wolfgang von Moers (WvM) und Omnium Development GmbH, lief Ende 2020 aus. In der letzten Minute wurde dann der Kunstraum gerettet. Diese Zeitung berichtete. Nach zähen Verhandlungen ist eine private Fuhrwerks-GmbH gegründet worden, die den Kaufvertrag abgeschlossen hat und nun als Vermieterin auftritt. Besonders engagiert hatte sich dabei auch ein Sammler-Ehepaar aus Rodenkirchen.

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Draußenkunst gab es an der Fuhrwerkswaage auch in den vergangenen Jahren, wie hier in 2019.

Gebäude wird hergerichtet

Betreiber des Kunstraumes ist nach wie vor der Förderverein „Fuhrwerkswaage Kunstraum“ mit den Vorständen Gerhart Baum, Jochen Heufelder und Bruno Wenn.cEin Programm für 2021 ist vorbereitet, wird jedoch Coronabedingt zunächst ausgesetzt. Voraussichtlich wird das Gebäude, ein ehemaliges Umspannwerk, erst einmal hergerichtet. „Das Dach, die Heizung, die Fassade müssen dringend saniert werden“, betont Jochen Heufelder. Eine große Spende kam da gerade recht. Mit 50 000 Euro unterstützte der Immobilienentwickler WvM den Förderverein.

Auf dem Areal neben der Fuhrwerkswaage am Sürther Bahnhof baut WvM mit dem Projektpartner Omnium zwei Mehrfamilienhäuser mit 36 Wohnungen sowie drei Gewerbeflächen samt Tiefgarage.

www.fuhrwerkswaage.de

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