Baustart im SommerNeue Villen für das Villenviertel – Sanierung der Villa Neuerburg

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Prestigeobjekt: Die denkmalgeschützte Villa Neuerburg soll saniert werden.

Prestigeobjekt: Die denkmalgeschützte Villa Neuerburg soll saniert werden.

  • Im Jahr 2013 war die polnische Botschaft aus der Villa ausgezogen. Zwei Jahre später kaufte die Gentes-Gruppe das Areal.
  • Nach Jahren des Stillstand soll die denkmalgeschütze Villa Neuerburg ab Sommer saniert werden.
  • Auch die zehn neuen eingeschossigen Villen sollen bis 2021 fertig werden.

Köln – Lange war es still geworden um die denkmalgeschützte Villa Neuerburg in Marienburg – sogar so lange, dass manch einer in Kölns Nobel-Stadtteil schon eine Insolvenz des neuen Besitzers fürchtete. Doch die Gentes-Gruppe aus Düsseldorf will nach Jahren des – zumindest äußerlichen – Stillstands nun loslegen, auf Nachfrage der Rundschau nennt sie den Sommer als Termin. „Wir gehen von 24 Monaten Bauzeit aus“, sagt Gentes-Geschäftsführer Michael Kraus. 2021 wäre das Prestigeprojekt also beendet.

Der Standort der Villa Neuerburg

Der Standort der Villa Neuerburg

Im Jahr 2013 war der frühere Nutzer, die polnische Botschaft samt Generalkonsulat, aus Marienburg an den Mediapark gezogen, zwei Jahre später kaufte Gentes das Areal, brach die nicht denkmalgeschützten Teile ab. Die Firma will dort für 22 Millionen Euro zehn neue einstöckige Villen bauen und die denkmalgeschützte Villa sanieren. „Das muss ein Schmuckstück werden“, sagt Kraus. Er wies die Vermutung zurück, dass die Fläche nur als Spekulationsobjekt diene, um sie später nach einer Wertsteigerung zu verkaufen. Das Areal liegt an der viel befahrenen Militärringstraße, ist also stets im Fokus vieler tausender Menschen, die sich teils fragen, wann es dort vorangeht.

Baugenehmigung für denkmalgeschützte Villa fehlte

Eigentlich sollten die Arbeiten schon im Jahr 2018 beginnen, zwei Jahre später fertig sein – doch daraus wird nichts mehr. Zwar lag die Baugenehmigung laut Kraus schon vergangenes Jahr vor, aber sie galt nur für die Neubauten, nicht für die denkmalgeschützte Villa. Gentes will die Fläche aber als Ganzes entwickeln.

Für das historische Gebäude stimmten sich der Investor und die Stadt mehrere Monate ab, es dauerte, bis beide Seiten alle Details geklärt hatten. Darin sollen drei exklusive Mietwohnungen entstehen. Hinter der Villa sollen zehn eingeschossige Backsteinbauten mit je 200 bis 250 Quadratmetern Wohnfläche wachsen, sie wirken als Ganzes wie eine in sich geschlossene Gartenlandschaft, weil ihre Dächer begrünt sind. Durch die vergleichsweise geringe Höhe bleibt die denkmalgeschützte Villa gut sichtbar, zudem überragen die Neubauten die historische Mauer an der Leyboldstraße nicht.

Auf der direkt angrenzenden Fläche sollen zehn neue Villen mit Terrassen und Gartenanlagen entstehen.

Auf der direkt angrenzenden Fläche sollen zehn neue Villen mit Terrassen und Gartenanlagen entstehen.

„Secrets Marienburg“ hat die Düsseldorfer Firma das Projekt getauft. Die Autos kommen in einer neuen Tiefgarage unter. „Wir haben uns für eine Architektur entschieden, die sowohl den besonderen Charakter des Grundstücks als auch den Wünschen anspruchsvoller Kaufinteressenten gerecht wird“, hatte Kraus der Rundschau schon 2017 gesagt.

Mit diesem Bündel an Plänen überzeugte Gentes auch die kritische Anwohnerschaft in dem Edel-Stadtteil. Damian Franzen, Vorstand der Interessengemeinschaft Marienburg, sagt: „Wir sind ja nicht gegen alles.“ Gentes habe sich professionell und kooperativ verhalten, die Pläne zudem den Bürgern vorgestellt, das kam laut Franzen gut an.

Von den zehn Villen sind laut Kraus einige schon vom Markt, der Verkaufspreis betrug seiner Aussage nach zwischen 8500 und 9000 je Quadratmeter, spricht also die sehr zahlungskräftige Kundschaft an: Demnach läge der Kaufpreis bei bis zu 2,25 Millionen Euro.

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