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Kölner NachwuchsschauspielerinDas mag Luna Maxeiner an ihrem Veedel Rodenkirchen

Lesezeit 4 Minuten
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Bekannt aus dem Kinofilm „ Rocca verändert die Welt“: Luna Maxeiner, 13, aus Rodenkirchen  an ihrem Lieblingsplatz.  

  • Die Kölner Nachwuchsschauspielerin Luna Maxeiner ist im Alltag ein ganz normaler Teenager.
  • Dass Luna seit dem Film „Rocca verändert die Welt“ vor allem in ihrer Altersklasse bekannt ist wie ein bunter Hund, spürt man in Rodenkirchen kaum.
  • Was sie an ihrem Veedel mag, verrät sie beim Spaziergang.

Rodenkirchen – Als Rocca veränderte sie 2019 die Welt, als Lilly lässt sie aktuell in den Kinos den Rollentausch ihres Bruders Danny mit seinem Doppelgänger Ludwig auffliegen. Als Luna Maxeiner schließlich ist sie ein ganz normales junges Mädchen, das sein Leben genießt, so wie das Teenager eben tun. Schließlich ist Sommer und die warmen Tage verbringt Luna gerne mit ihren Freundinnen am sandigen Rheinufer von Rodenkirchen.

Fragt man die 13-Jährige, was sie an ihrem Veedel besonders mag, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Einfach alles.“ Sie liebt die sandigen Ufer der Rodenkirchener Riviera, die Shoppingmeile entlang der Hauptstraße, die vielen Gastrobetriebe, weil es dort so leckeres Eis oder ihr Lieblingsgericht Kartoffelgratin gibt. Aber am liebsten mag sie ihre Clique, und mit der sei es völlig egal, wo sie sich aufhalte. „Wir brauchen nur einen gemütlichen Platz, denn zu erzählen haben wir immer genug“, sagt Luna und lacht.

Dass Luna seit Rocca vor allem in ihrer Altersklasse bekannt ist wie ein bunter Hund, spürt man in Rodenkirchen kaum. Vormittags sind eher die betagteren Altersklassen unterwegs. „Aber wenn ich durch die Stadt laufe, sprechen mich schon mal vorsichtig junge Mädchen an, ob ich Rocca sei und dann wollen sie ein Selfie mit mir machen“, sagt Luna. Belästigt fühle sie sich dadurch nicht, das gehöre eben zum Schauspielern dazu. In der Schule hätte es zwar anfangs Neiderinnen gegeben. „Aber das ist jetzt auch vorbei“, sagt sie und winkt lässig ab.

Luna weiß genau, was sie will und wohin die berufliche Reise gehen soll. „Ich möchte Schauspielerin werden“ – besser gesagt: bleiben. Schließlich steht Luna seit ihrem siebten Lebensjahr vor der Kamera. Zunächst für Werbespots, dann für Fernsehserien und in den vergangenen drei Jahren für die Kinoleinwand. Bei ihren Drehs begleitet Mutter Marion ihre jüngste Tochter – und wenn sie beruflich verhindert ist auch mal die Großeltern.

„Anfangs war sie ja noch so klein, außerdem muss bei Minderjährigen immer eine Aufsichtsperson dabei sein“, sagt Marion Maxeiner, „ich übernehme das gern, wann immer mein Job mir dafür Zeit lässt“, fügt sie hinzu. Und manchmal begleitet sie ihre Tochter auch durch das Veedel. Denn beide lieben es, gemeinsam in den Boutiquen zu stöbern. „Luna ist eine gute Einkaufsberaterin“, sagt Marion Maxeiner. Kaum ausgesprochen, erreichen wir eine kleine Boutique an der Hauptstraße. „Sally“ heißt der Laden und gehört Sarah Britechi. „Hier gibt es Sachen, die es in anderen Läden nicht gibt“, sagt Luna, als wir vor der offenen Tür stehen – spricht’s und zieht sich ihren Mundschutz über.

Zielstrebig steuert Luna auf eine Kleiderstange mit Blusen zu. „Die hier ist toll“, sagt sie und hält sie sich vor die Brust. „Ultrasüß. Ich muss sehen, wie Du darin ausschaust, du musst sie anziehen“, sagt die Ladeninhaberin zu Luna. Auch dafür mag sie den Laden, denn Sarah Britechi nehme kein Blatt vor den Mund. „Sie rät mir auch von einigen Klamotten, die ich mir schon ausgesucht habe, ab“, erklärt Luna, die gerade völlig in ihrem Element ist und sich durch die Kleiderstangen wühlt.

Shoppen ist das eine, am Rhein sitzen und den Sonnenuntergang mit ihren Freundinnen anzuschauen das andere, was Luna mag. „Wir sitzen meist da hinten“, sagt sie und zeigt rheinabwärts auf die sandigen Buchten. Das Ufer dort sei aufgeteilt. „Hier“, erzählt sie am Steg des Ruderclubs, „sitzen meist die älteren Rodenkirchener Jugendlichen oder Familien mit kleinen Kindern. Auf der Hochwassermauer ältere.“ So hat offenbar jede Altersgruppe ihren angestammten Platz an der Veedels-Riviera.

Zuvor versorgen sich Luna und ihre Freundinnen mit Knabbereien und Getränken, dann lassen sie sich im Sand nieder, um zu quatschen und leise Musik zu hören. „Unseren Müll nehmen wir mit“, sagt Luna ungefragt. Denn das möge sie dort ganz und gar nicht, dass die Besucherinnen und Besucher ständig ihren Müll am Ufer hinterlassen.

Wir gehen zurück ins „Dorf“, wie die Rodenkirchener gerne zu ihrem Zentrum sagen. Luna scheint Hunger zu haben, denn bei Epi hält sie kurz inne und sagt, dass es dort die besten Croissants gebe. „Die schmecken wirklich wie in Frankreich.“ Aber Luna zieht angesichts der warmen Temperaturen ein Eis vor und steuert geradewegs aufs Palladio am anderen Ende des Maternusplatzes zu.

Auf dem sonnigen Asphalt fahren kleine Kinder Rad, ein paar größere mit dem Skateboard. Früher sei sie auch häufiger mit dem Board gefahren, aber jetzt nicht mehr, sagt sie und schaut den anderen dabei zu.

Luna wird älter und setzt andere Prioritäten. Und die liegen ganz offenkundig bei ihren Freundinnen. Mit ihnen trifft sie sich noch am allerliebsten. Auch manchmal auf dem Maternusplatz – oder eben zum Eis essen.

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