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NeuLand KölnEine mobile Anlage für die Biogasproduktion

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Mit Wasser und Grünabfällen lässt sich die Biogasanlage, die aus einem Sack besteht, speisen.

Mit Wasser und Grünabfällen lässt sich die Biogasanlage, die aus einem Sack besteht, speisen.

Bayenthal/Neustadt-Süd – Es klingt wie eine verrückte Idee: Eine Biogasanlage zu entwerfen, deren Energie auf den Rücken passt. Die Argrartechnikerin Katrin Pütz hat genau das getan. Seit einiger Zeit lebt sie in Köln, hat an der Wormser Straße ein Büro eröffnet und auf dem Gelände des urbanen Gemeinschaftsgartens NeuLand eine Fläche gefunden, auf der sie Workshops für potenzielle Interessengruppen abhalten und den Aufbau einer Mini-Biogasanlage demonstrieren kann. Am 18. September findet das nächste Training statt.

Die Teilnehmer kommen meist aus afrikanischen Ländern, denn hierzulande ist es noch nicht erlaubt, seine eigene Biogasanlage in den Garten zu stellen. Möglich wäre es jedoch, eine kleine Anlage im Keller einbauen zu lassen. Aber das ist ein anderes Thema.

Bioenergie nach Afrika bringen

Katrin Pütz hat eine Vision. Dazu gehört es auch, ihr kleines „social business“ in Deutschland bekannter zu machen. Doch bis dahin konzentriert sie sich darauf, Bioenergie nach Afrika und andere ländliche Regionen zu bringen.

Vier Jahre lang lebte Pütz selbst in Afrika, kennt die Gegebenheiten und knüpfte vor Ort Kontakte. Nach Deutschland zurückgekehrt, hat sie sich die Südstadt als Standort ihres Unternehmens ausgesucht. Doch ihre Suche nach einer Fläche, auf der sie ihren Workshop-Teilnehmern zeigen kann, wie die Anlage gebaut wird und wie sie funktioniert, war gar nicht so einfach.

„B-energy“ hat sie ihr Unternehmen genannt. Um ihr Projekt aber fassbarer zu machen, benötigte sie eine Fläche, auf der sie eine solche Mini-Anlage in die Erde bauen konnte. Gar nicht so einfach in einer Großstadt wie Köln. Auf dem NeuLand-Gelände hat sie eine Fläche gefunden.

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Passt in einen Rucksack

Einer kleinen Gruppe von Männern und Frauen vermittelt sie an diesem Tag den Aufbau und die Handhabung der kleinen Anlage, die wie ein riesiges Kissen wirkt. Eine Art Zelt haben sie darüber gespannt. So staut sich die Hitze in dem Kissen darunter und kann den Gärungsprozess ankurbeln. Die eigentliche Biogasanlage liegt in einem Erdloch. Etwa zwei Meter lang und einen Meter breit ist sie. Zwei Stunden haben sie etwa dafür benötigt, das „Kissen“ mit Schläuchen und einem Eimer aufzubauen, in dem die landwirtschaftlichen Abfälle landen, die später das Gas erzeugen sollen. Es ist quasi der Prototyp, ein Anschauungsobjekt, denn später sollen der Kenianer Michael Nganga aus Hamburg und alle anderen Workshop-Teilnehmer, die an diesem Tag gekommen sind, um den Aufbau zu erlernen, es in Afrika an den Mann und Frau bringen. Transportiert werden kann das Gas später in einer Art Rucksack. (swa)

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