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Raser in RondorfAnwohner der Bödinger Straße beschweren sich bei der Stadt Köln

Lesezeit 3 Minuten
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David und Aron Schmitz und Marc Kohl (von links) empfinden die Situation an der Bödinger Straße als nicht mehr zumutbar.

  • Seit Juni wenden sich Anwohner der Bödinger Straße in Rondorf an die Stadtverwaltung, um für die gefährliche Verkehrssituation zu sensibilisieren.
  • Doch die Mitarbeiter der Stadt wehren das Thema ab: Die Straße sei nicht als Unfallschwerpunkt auffällig.
  • Vor allem Kinder und Jugendliche fühlen sich dort nicht sicher. Eine Lösung muss her, finden sie.

Rondorf – Mehrere Anläufe hat David Schmitz seit Anfang Juli unternommen, um die Stadt für die Verkehrssituation auf der Bödinger Straße zu sensibilisieren. Doch die wehrt das Thema knapp ab: Die Straße sei nicht als Unfallschwerpunkt auffällig. Diese Antwort empfinden Schmitz und Nachbar Marc Kohl als "Frechheit". Die Situation schildern die beiden Anwohner wie folgt: "Die meisten Pkw aber auch Busse fahren hier viel zu schnell, vor allem wenn sie aus Meschenich kommen, wo auf der Landstraße 70 km/h gefahren werden darf. Die wenigsten Autofahrer drosseln ihre Geschwindigkeit, wenn sie hier ins Wohngebiet einfahren. Für die Kinder gibt es keinen gesicherten Überweg und für Autofahrer, die aus der Kurischen Straße auf die Bödinger Straße abbiegen wollen, ist die Situation brandgefährlich."

Efjähriger fühlt sich wegen Rasern nicht sicher

Schmitz und Kohl sind nicht die einzigen Anwohner, die sich über die Situation aufregen. Aber die beiden haben einen Termin organisiert, um die Situation vor Ort zu schildern. Auch Schmitz' elfjähriger Sohn Aron war dabei, um seine Sicht der Dinge zu schildern. "Wenn ich mal zur Tankstelle rüber möchte, um mir Süßigkeiten zu kaufen, muss ich genau aufpassen und meist über die Straße rennen", sagt Aron - und blickt wie zum Beweis auf all die vorbeifahrenden Autos, deren Fahrer auch an diesem frühen Abend die erlaubte Höchstgeschwindigkeit nicht einhalten.

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Auch als Radfahrer fühle er sich ohne Fahrradweg nicht wohl. In den Siedlungsbereichen rechts und links der Bödinger Straße leben laut David Schmitz viele Familien mit Kindern. Für sie sei es nach seinen Beobachtungen an der Straße, eine der Hauptverkehrsachsen in Rondorf, zeitweise bedrohlich, vor allem in den Morgenstunden zwischen 6 und 9 Uhr und nachmittags gegen 16 Uhr. "Was uns sehr stört, sind die ständigen Geschwindigkeitsüberschreitungen auf der Bödinger Straße von Rondorf in Richtung Meschenich und zurück", sagt Schmitz. 

Bürger machen Stadtverwaltung Vorschläge

In einem Schreiben hat er sich an die Stadt gewandt und Vorschläge formuliert, etwa die Straße durch Einbuchtungen zu verengen oder Fahrbahnschwellen einzubauen. Das lehnt die Verwaltung jedoch in ihrer Antwort ab: Schwellen würden gar nicht mehr verwendet, sie hätten sich sowohl für Zweiradfahrer als auch für Rettungsdienste als problematisch erwiesen und seien auch gar nicht notwendig. Zum jetzigen Zeitpunkt sei es ausreichend, mit Hilfe der bereits installierten mobilen Messstellen "eine Geschwindigkeitsüberwachung vorzunehmen".

Keinen Eindruck machte auch der Einwand von Schmitz, die Ausfahrt mit dem Pkw aus der Kurischen Straße sei durch am Fahrbahnrand der Bödinger Straße geparkte Autos unübersichtlich, ohnehin nur durch ein Vortasten möglich, durch die ständigen Geschwindigkeitsüberschreitungen aber regelrecht gefährlich. Die Stadt findet, ein "Hineintasten in die vorfahrtsberechtigte Bödinger Straße" sei durchaus zumutbar.

Anwohner wollen Antwort der Stadt nicht hinnehmen

Schmitz und Kohl wollen die Antwort der Stadt nicht hinnehmen und nun damit beginnen, Unterschriften zu sammeln und an die Bezirkspolitiker zu wenden. "Auch damit hier endlich eine Geschwindigkeitsreduzierung eingeführt wird", sagt Schmitz. Eine unregelmäßige Geschwindigkeitskontrolle, wie von der Stadt vorgeschlagen, könne nicht die Lösung sein, zumal es viele solcher Gefahrenpunkte in der Stadt gebe.  

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