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Rund 15 Millionen EuroKVB investiert kräftig in neue Busflotte

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KVB Bus Symbolbild KR 121219

Symbolbild

  • Die KVB will bis 2021 53 neue Busse anschaffen.
  • Sechs Linien sollen auf E-Mobilität umgestellt werden.
  • KVB-Chefin Stefanie Haaks hält sich in Sachen Hersteller aber noch bedeckt.

Köln – Rund 15 Millionen Euro kostet der nächste, große Schritt der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) hin zur Elektromobilität im Busverkehr. Die Beschaffung von 53 Fahrzeugen sei „in der finalen Phase“ hieß es am Donnerstag beim förmlichen Baubeginn für eine Ladestation, die in solch einer Dimension höchstens Hamburg zu bieten hat. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst überbrachte einen Förderscheck von 10,9 Millionen Euro. „Ich hoffe, es ist nur die erste Rate“, merkte OB Henriette Reker an.

KVB-Vorstand Jörn Schwarze versprach dem Minister, bald wieder „betteln“ zu kommen, denn die Anschaffung weiterer 51 Elektrobusse sei für 2022 beabsichtigt. Wüst hatte die Vorlage dazu gegeben: „Man darf als Fördergeber nicht kniepig sein, sonst geht keiner voran“, hatte er gesagt, und: Im kommenden Landeshaushalt stecke eine Viertel Milliarde Euro nur für Köln, „weil die Menschen im Land schneller mobil wurden, als wir mit der Infrastruktur hinterherkamen“. Ein Ansatz für die Ost-West-Verbindung sei darin enthalten.

KVB-Chefin schweigt bezüglich der Hersteller

KVB-Chefin Stefanie Haaks bedauerte, wegen des Stands der Ausschreibung den Hersteller der neuen Fahrzeuge noch nicht nennen zu können. Die Busse für die Linie 133, die seit 2016 elektrisch fahren, waren in den Niederlanden gebaut worden, die Ladestationen an den Endhaltestellen gehören der Rheinenergie. Nun geht es aber um ganz andere Größenordnungen: Auf dem Betriebshof Nord der KVB an der Friedrich-Karl-Straße in Niehl sollen alle 53 Busse gleichzeitig Strom tanken können, um sie über Nacht zu laden – an jedem Stellplatz pro Stunde mit 100 Kilowatt. Ein Sechs-Megawatt-Anschluss sei gebucht. Bei voller Ladekraft seien die Akkus in zwei Stunden voll. Ein System, das unterschiedliche Pausenzeiten und Ladungsstände der Batterien berücksichtige, werde erst später eingerichtet, erklärte Projektleiter Mustafa Cakir.

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Zunächst entstehen zwei 135 Meter lange Abstellanlagen. Die Dächer sind an die Rheinenergie verpachtet, als Standort für Photovoltaikanlagen. 47 Gelenkbusse können dort unter den Stromgebern geparkt werden, die sich in etwa sechs Metern Höhe befinden. Für weitere fünf normale E-Busse, werde eine weitere Ladestation hinter der bisherigen Waschanlage errichtet. Am Kopf jeder Anlage gebe es ein Gebäude für die Transformatoren. Die Technik ist laut der Pläne in einer Höhe ab 2,36 Meter über dem Boden untergebracht, denn das Betriebsgelände sei Überschwemmungsgebiet des Rheins. An manchen Stellen habe das Wasser schon zwei Meter hoch gestanden.

„Unsere 330 Busse fahren 746 Haltestellen an, und unser Busnetz umfasst 564 Kilometer“, schreiben die KVB auf ihrer Internetseite. 2021, so die KVB, sollen auf den Buslinien 141, 145 und 149 linksrheinisch und den Linien 150, 153 und 159 rechtsrheinisch nur noch Elektrobusse fahren. „Mit Ökostrom von unserem Schwesterunternehmen“, sagte Haaks: „Denn was nutzt der schönste Elektrobus, wenn er mit einem Atomkraftwerk betrieben wird.“ Andreas Cerbe, Vorstand Netz der Rheinenergie: „Das Stromnetz in Köln wird sicher nicht der Engpass für die Elektromobilität in Köln.“

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