Sanierung beendetSchloss Arff öffnet wieder – als exklusiver Veranstaltungsort
Fürstliches Ambiente: Der Park von Schloss Arff bietet einen außergewöhnlichen Rahmen für Hochzeiten und andere Feste.
Copyright: Günther Meisenberg
- Lange lag Schloss Arff in Roggendorf im Dornröschenschlaf.
- Nun öffnet das Anwesen wieder seine Tore. Als märchenhafte Kulisse für Hochzeiten und andere Feste
- Wir haben schon einmal einen Blick hineingeworfen.
Köln – Der Countdown läuft. Am Samstag erwacht Schloss Arff aus einem langen Dornröschenschlaf. Das traumhafte Anwesen in Roggendorf an der Stadtgrenze zu Dormagen startet in eine neue Zukunft als exklusiver Veranstaltungsort für private Feste und Feiern sowie Tagungen und Firmen-Events.
Noch vor wenigen Tagen wuselten zahlreiche Handwerker über die Baustelle – verlegten Leitungen, verputzten Wände, lackierten Fenster und Türen neu. Jetzt sind die im September 2018 begonnenen Umbauarbeiten auf der Zielgeraden. Am Wochenende findet in der neuen „Eventscheune“ die erste Hochzeit statt. Das historische Gebäude, das früher als Pferdestall diente, wurde entkernt, von Grund auf saniert und mit moderner Technik ausgestattet.
Schloss Arff ist architektonisches Juwel des Absolutismus
„Alle Umbauten sind eng mit dem Amt für Denkmalschutz abgestimmt“, betont Schlossverwalter Christian Freiherr von Landsberg-Velen (32). „Außen wurde die Backsteinfassade gesäubert und neu verfugt. Innen haben wir die Ziegeloptik fortgeführt und den hölzernen Dachstuhl erhalten, um den besonderen Charakter der Scheune zu betonen.“
In der neuen „Eventscheune“ wird am Samstag kommt die erste Hochzeit gefeiert.
Copyright: Günther Meisenberg
Entstanden ist ein großzügiger Festsaal, in dem mehr als 200 Personen an Tischen Platz finden – mit einem kleineren Nebenraum für Stehempfänge, barrierefreien Toiletten und angrenzender Küche für den Catering-Service. „Zur technischen Ausstattung gehören Musikanlage, Beamer und Leinwand; dank Wärmedämmung und in den Fußboden integrierter Lüftungsanlage können sich unsere Gäste an heißen Tagen auf angenehm klimatisierte Räume freuen“, erzählt der Verwalter.
Ein barockes Lustschloss auf dem Lande
Benannt ist Schloss Arff nach den Rittern van der Arffe, die im Norden Kölns Ländereien besaßen und 1366 erstmals urkundlich erwähnt werden. Ein Vorgängerbau aus dem Mittelalter wurde in den Truchsessischen Kriegen (1583-1588) zerstört.
1750 erwarben die Gebrüder von Buschmann, Kanoniker und Mitglieder einer geadelten Kölner Beamtenfamilie, das Gut. Sie ließen hier bis 1755 eine „Maison de Plaisance“ errichten – ein Lustschloss auf dem Lande, das man aufsuchte, um sich zu vergnügen und Abstand zur Stadt zu haben. Noch heute hängt ein Porträt der Brüder von Buschmann im Schlossflur. Im Treppenhaus sind Teile der originalen Trompe-l’oeil-Malereien erhalten.
Sie ahmen täuschend echt Bauteile aus Marmor nach – so sparte man damals bei den Baukosten. Im Erdgeschoss liegt eine kleine Hauskapelle. Der zentrale „Weiße Salon“ ist mit Stuck verziert, vereint Elemente von Barock und Klassizismus. Der Wassergraben, der das Schloss einst umgab, ist mittlerweile zugeschüttet. (fu)
Für den besonderen Rahmen sorgt natürlich das Schloss selbst – ein architektonisches Juwel aus der Zeit des Absolutismus, das zum großen Teil im Originalzustand erhalten ist (siehe Infokasten). „Bei uns können Sie für einen Tag Schlossherr sein“, sagt von Landsberg-Velen.
Auch Tagungen sollen im Schloss Arff stattfinden
Im Erdgeschoss tafelt man in edlen Salons, die Schlosstreppe bietet sich als prächtige Kulisse für Fotos an, und von der Terrasse öffnet sich der Blick in den Schlosspark, der an den Chorbusch grenzt und zu Spaziergängen einlädt. „Auch die Räume im ersten Stock des Schlosses können gemietet werden. Hier kann sich zum Beispiel die Braut in stilvollem Rahmen für die Hochzeit vorbereiten“, erläutert von Landsberg-Velen.
Neben Hochzeiten, Geburtstagsfeiern, Jubiläen und anderen privaten Festen nimmt er auch Firmenkunden in den Blick. Mit seinem besonderen Mix aus modernem Tagungszentrum, historischem Ambiente und schöner Natur eigne sich Schloss Arff hervorragend für Konferenzen, Seminare und Workshops. Zudem möchte der Verwalter das Anwesen auch als Kulisse für Film- und Fernsehproduktionen sowie Fotoaufnahmen vermarkten. Dabei setzt er nicht nur auf den Charme des Bauwerks, das idyllisch zwischen Weiden, Pferdekoppeln und Wald gelegen ist, sondern auch auf die Nähe zu den Metropolen Köln und Düsseldorf. „Wo sonst finden Sie in der Region etwas Vergleichbares?“
„20 Jahre lang wurde hier nichts investiert.“
Seine Familie, die das Ferienzentrum „Schloss Dankern“ im Emsland betreibt, habe Schloss Arff samt 21 Hektar Land nach dem Tod des früheren Eigentümers Christoph Freiherr Geyr von Schweppenburg gekauft und 4,5 Millionen Euro hineingesteckt. „Der Umbau zum Veranstaltungsort ist die Grundlage, um Schloss Arff für die Zukunft zu erhalten“, sagt von Landsberg-Velen. So ein Objekt verschlinge Unsummen, man müsse es daher sinnvoll nutzen, um es auf Dauer finanzieren zu können.
Als der studierte Betriebswirt 2015 nach Köln kam, um den Umbau zu organisieren, sei im Schloss ständig irgendetwas kaputt gegangen, „20 Jahre lang wurde hier nichts investiert.“ Inzwischen sind neue Strom-, Gas- und Wasserleitungen verlegt, und das Schloss hat erstmals einen Anschluss an das öffentliche Kanalnetz. Innen habe der Fokus auf dem Erhalt der Originalsubstanz gelegen. Man habe die Salons in dezenten Farben gestrichen, Fenster und Türen abgedichtet und den historischen Parkettboden restauriert. Zum Tag des offenen Denkmals kann Schloss Arff am 8. September nur nach Voranmeldung per Mail besichtigt werden. Führungen finden um 14, 16 und 18 Uhr statt.
Mehr Infos finden Sie unter www.schloss-arff.de.
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