Schnellrestaurant am HeumarktKlobürste mit Kamera auf Damentoilette installiert
Der Haupteingang zum Justizzentrum Köln mit Amtsgericht und Landgericht an der Luxemburger Strasse. (Symbolbild)
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Köln – Eine Minikamera, eingebaut im Halter einer Klobürste, deponiert auf der Damentoilette eines Schnellrestaurants am Heumarkt – das war am Donnerstag die Gemengelage in einem Fall vor dem Amtsgericht. Angeklagt wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs war ein 27-Jähriger Stammgast des Fast-Food-Lokals. Er soll laut Staatsanwaltschaft im Sommer 2017 die Kamera installiert und so heimlich Bilder von den Toilettengängen von Mitarbeiterinnen und Besucherinnen des Restaurants gemacht haben.
Angeklagter schweigt vor Gericht
Vor Gericht schwieg der 27-Jährige. Aufgeflogen war die Sache, als das Personal sich über eine Klobürste wunderte, die mal da war und mal nicht. Zudem, so berichtete es eine Zeugin (39), habe die nicht neben der Toilette, sondern vis-à-vis unter dem Waschbecken gestanden. Sie habe sich bei einem Toilettengang über die Bürste gewundert: „Die sah irgendwie nicht normal aus. Dann habe ich nachgeguckt und die Kamera gefunden“, sagte die 39-Jährige.
Daraufhin habe sie eine Kollegin informiert, die Polizei gerufen und mit dafür gesorgt, dass sich der Angeklagte, der sich zu dem Zeitpunkt in dem Imbiss befand, nicht entfernte. Die Polizei stellte dann auch eine Speicherkarte bei dem Mann sicher. Darauf Bilder von Frauen auf der Toilette, mutmaßlich in dem Imbiss aufgenommen.
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Der Verdacht der Mitarbeiter fiel laut Aktenlage auf den Angeklagten, weil die Klobürste immer dann verschwand oder erneut auftauchte, wenn auch der Stammgast in dem Laden war. Während der Zeit erreichten das Schnellrestaurant auch anzügliche anonyme Telefonanrufe mit sexistischem Inhalt.
Da eine weitere Zeugin nicht vor Gericht erschienen war, wurde das Verfahren vertagt. Die Zeugin soll zum nächsten Verhandlungstermin polizeilich vorgeführt werden. (bks)