Sechs-Tage-RennenAb Freitag spielt Querbeat sechs Mal hintereinander im E-Werk

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Die Band bei einem Auftritt.

Köln – 18 Jahre und damit erwachsen (!) wird Querbeat in diesem Jahr. Die Entwicklung der Bonner Brassband verlief vor allem in den vergangenen zwei Jahren rasant. Freitag ziehen die Musiker, die inzwischen in der Südstadt proben, ins E-Werk ein. Hier spielen sie sechs Konzerte in sechs Tagen.  „Qtopia“ nennt die Band dieses musikalische Sechs-Tage-Rennen und verspricht eine laute Party. Mit Kronleuchtern, Statuen und Außenbeleuchtung. Für uns heißt das: Zahlen, bitte!

12 000 Besucher werden die sechs Konzerte sehen, jeder Abend ist mit 2000 Fans ausverkauft. Für die Wochenend-Auftritte gab es nach wenigen Stunden keine Tickets mehr, innerhalb von zwei Wochen war der gesamte E-Werk-Reigen ausverkauft. „Für uns ist das ein Experiment, wir haben noch nie sechs Konzerte am Stück gespielt“, sagt Sänger Jojo Berger beim Gespräch mit der Rundschau. Die Band wolle „in eine verspielte, positive Welt eintauchen“.

Eigenes Kuhglocken-Lied

4x20 Minuten beträgt die Laufzeit  einer „Trash-Soap“, wie die Band die ihre neueste Videoproduktion nennt. Aufgenommen wurden die nicht ganz ernst gemeinten Interviews und Szenen während der „World Tour“ 2018 durch fünf Kölner Clubs. „Wir streiten, wir kloppen, wir präsentieren uns als freakige Familie“, erklärt Bassist Andy Berger. Im E-Werk wird ein Best-of im Nebenraum gezeigt, außerdem können sich die Besucher beim „Laternen-Treten“ und am Schminkstand vergnügen. Die Videos werden nach der Tour auf Youtube veröffentlicht.

44 Instrumente hat die Band bei ihren Konzerten im Gepäck.  Und natürlich fünf Kuhglocken für die berühmten Soli von Schlagzeuger Chris Clever. Nun gibt es sogar ein eigenes Kuhglocken-Lied.

23 Festivals hat die Band in diesem Jahr gespielt, hinzu kommen 35 eigene Konzerte. 65 000 Besucher kamen zum „Fest“ nach Karlsruhe. Kettcar aus Hamburg und Gentleman standen auch auf der Bühne.

25 Musiker bei Bandgründung

4 Flamingos sind pro Show dabei. Die Fahrt auf den riesigen Schlauchbooten ist längst Querbeat-Tradition. Wer als Flamingo-Rider aus dem Publikum ins Rennen geht, darf hinterher ein signiertes Exemplar mitnehmen.

20 000 Kilometer hat der Tour-Bus dieses Jahr auf dem Tacho gesammelt, die Band hat unter anderem in der Schweiz und in Österreich gespielt. Um das grüne Gewissen zu erleichtern, haben die Musiker bei der Aktion „Atmosfair“ im Gegenzug für den Dieselausstoß fleißig Bäume gestiftet.

13 Bandmitglieder gehören zu Querbeat. Ergebnis eines „langfristigen Verschlankungsprozesses“, bei der Bandgründung  standen 25 Musiker auf der Bühne.  Als die Formation ab 2008 zunehmend professioneller Musik machte, stiegen einige aus.

Neues Sessionslied nicht geplant

40 Millionen Streaming-Zuschauer hat die Band mit beiden Alben erreicht. „Randale und Hurra“ erreichte 13 Millionen Klicks, 27 Millionen sind es inzwischen bei „Fettes Q“. Erfolgreichste Nummer: „Guten Morgen Barbarossaplatz“.

11.11. ist für viele Kölner Bands ein Hauptarbeitstag. Querbeat belässt es bei fünf Auftritten, auf dem Heumarkt wird die Gruppe nicht zu sehen sein. Ein neues Sessionslied ist nicht geplant, die Nummer „Heimatkaff“ kristallisiert sich bislang als Stück für den Karneval heraus.

4 Zuschauer war die Negativrekord-Kulisse in der Band-Geschichte. „Zwei davon waren Kellner, aber wir haben eine Polonaise gemacht“, erinnert sich Andy Berger und grinst. Im Jahr 2002 hatte die damalige Schulband des Kardinal-Frings-Gymnasiums in einem Bonner Pfarrheim gespielt. Lang ist’s her.

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