Stadtmarketing-KonzeptDer lange Weg zur Marke „Köln“

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Viel mehr als nur der Dom: Schon lange wird debattiert, wie man für die Marke Köln wirbt.

Viel mehr als nur der Dom: Schon lange wird debattiert, wie man für die Marke Köln wirbt.

  • Köln hat einiges zu bieten. Viel mehr als nur den Dom.
  • Doch auch genug für ein schlagkräftiges, international ausgerichtetes Stadtmarketing-Konzept?
  • Pläne dazu ruhen derzeit, das soll aber nicht mehr lange der Fall sein.

Köln – Köln hat einiges zu bieten: den Dom, den Rhein, Unternehmen von Weltruf, die Veedel, Einkaufsstraßen... Also Stoff genug für ein schlagkräftiges, international ausgerichtetes Stadtmarketing-Konzept? Das Thema ruht derzeit, wie die Stadtverwaltung auf eine Anfrage der SPD-Ratsfraktion mitteilt.

Demnächst wird sich die KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH (KBW) damit befassen. Die KBW wurde im Februar als städtische Tochter gegründet und ist noch mit dem Aufbau der eigenen Strukturen beschäftigt. Der Prozess, der aus Köln eine Marke machen soll, wird aber schon seit Mitte 2016 nicht weitergeführt.

Prozess zwecks Neuausrichtung gestoppt

Er wurde damals zwecks Neuausrichtung gestoppt. Das zuvor entwickelte Logo (siehe Kasten) findet man mittlerweile nur noch zufällig. Es werde unter anderem von der Koelnmesse eingesetzt, teilt die Stadtverwaltung mit. Sie selbst nutzt es recht unauffällig auf stadt-koeln.de.

Es gibt sogar einen eigenen Markenshop, der von der städtischen Tochter Köln Tourismus verwaltet wird. In ihm können sich Unternehmen, Vereine und Stiftungen mit Marketing-Materialien eindecken. Der Markenshop ist noch online: „Ziel ist ein einheitlicher Auftritt nach außen, der allen Adressaten zeigt: Hier geht es um den Standort Köln!“, vermeldet die Startseite.

Begrenztes Interesse

Offensichtlich hält sich die Nachfrage in Grenzen. Eine aktive Weiterentwicklung durch Köln Tourismus finde nicht statt, erklärt die Stadtverwaltung. Die finanziellen Mittel für den Personalaufwand stünden nicht zur Verfügung.

Jahrelange Hängepartie

Der letzte Markenprozess startete 2011. Die ehemalige Wirtschaftsdezernentin Ute Berg beauftragte einen Unternehmensberater, der Kölner Alleinstellungsmerkmale finden sollte. 2014 wurde das Emblem mit den roten Spitzen und dem blauen Band vorgestellt, die für Dom und Rhein stehen. 2016 beschloss der Rat eine Neuausrichtung, aus der aber keine Ergebnisse hervorgingen.

Schon 2007 gab es erste Diskussionen um eine Marke Köln. Das Thema stockte, als der damalige Wirtschaftsdezernent Norbert Walter-Borjans 2010 NRW-Finanzminister wurde.

Und dann gibt es noch einen Imagefilm, der 2016 veröffentlicht wurde. Vier Minuten lang erklären Kölner Unternehmensbosse zwischen stimmungsvollen Szenen die Vorzüge der Metropole. Unter ihnen auch der ehemalige Flughafen-Chef Michael Garvens. Er verließ das Unternehmen Ende 2017.

Film nur „bedingt einsetzbar“

Oder die ehemalige Wirtschaftsdezernentin Ute Berg. Sie ging im Frühjahr 2017. „Der Film kann derzeit nur noch bedingt eingesetzt werden“, erklärt die Stadtverwaltung. Der Film ist nun auf zweieinhalb Minuten gestutzt worden. Die alte Version ist auf stadt-koeln.de verfügbar, die neue mit rockigeren Untertönen auf koeln.business.

Es kommt niemand mehr zu Wort. Eine Neuentwicklung sei geplant. Die Aufgabe liegt bei der KBW. Deren Marketing- und Kommunikations-Abteilung hat vier Mitarbeiterinnen, künftig sollen es zehn oder elf werden, Stellenausschreibungen laufen. Dem Thema Marketing und Kommunikation werde „ein hoher Stellenwert beigemessen“, heißt es.

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