Standort seit 231 JahrenOppenheim-Stammhaus in Kölner Altstadt verkauft

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Traditionshaus: Das Stammhaus der Privatbank Sal. Oppenheim ist jetzt verkauft worden.

Traditionshaus: Das Stammhaus der Privatbank Sal. Oppenheim ist jetzt verkauft worden.

Köln – Es ist das Ende einer langen Geschichte, einer Geschichte, die letztlich in Prozessen um Untreue und der Firmen-Abwicklung endete: Es geht um eine der ältesten deutschen Privatbanken, es geht um Sal. Oppenheim, gegründet 1789.

Ende Juni hat die Bank ihren Geschäftsbetrieb eingestellt, ist nun vollständig integriert bei der Deutschen Bank, die sie in der Bankenkrise 2009 vor der Insolvenz rettete – und bis vermutlich 2020 verschwindet Sal. Oppenheim vollständig aus dem Kölner Stadtbild. Es wäre das Ende nach 231 Jahren.

Ihr Stammhaus an Unter Sachsenhausen, seit dem 17. Oktober 1953 ihre Heimat, ist schon mal verkauft worden: Momeni und HanseMerkur haben am Montag mitgeteilt, den kompletten Komplex gekauft zu haben, er besteht aus drei Häusern, zwei davon unter Denkmalschutz, eines deutlich jünger. Der Kaufpreis? Stillschweigen, wie so häufig bei großen Immobilienverkäufen. Hauptmieter der Fläche von 18 000 Quadratmeter ist derzeit die Sal. Oppenheim als hundertprozentige Tochter der Deutschen Bank, laut eines Sprechers arbeitet dort ohnehin nur noch ein geringer Teil der früheren Belegschaft, es geht unter anderem um die Abwicklung der Altgesellschaft.

Weiterhin Büro- und Geschaftshaus

Laut Momeni wird die Privatbank die Flächen „mittelfristig“ verlassen. Momeni-Geschäftsführer Andreas Gladisch sagte der Rundschau: „Ich denke, in ein bis zwei Jahren wird es so weit sein.“ Der Zeitpunkt orientierte sich auch daran, wie lange die Bank die Flächen noch brauche.

Die beiden Unternehmen planen eine „behutsame Revitalisierung und Erweiterung des Gebäudebestandes“. Was das heißt, ist noch unklar und muss laut Gladisch noch erarbeitet werden. Es soll aber ein Büro- und Geschäftshaus bleiben, die denkmalgeschützten Teile integriert werden. Der Häuserkomplex soll saniert und fit für die Zukunft gemacht werden. Möglicherweise zieht auch wieder eine Bank ein.

Momeni hatte erst im vergangenen November das sogenannte Deutsche-Bank-Areal gegenüber des Oppenheim-Stammhauses gekauft, breitet sich also im Bankenviertel aus. Das Hamburger Unternehmen baut aktuell auch einen Teil des Rudolfplatzes um, lässt dort bis zum Jahr 2020/2021 die sogenannten Wallarkaden errichten, einen Bürokomplex samt Handel und Gastro für rund 120 Millionen Euro.

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