Telefonbetrüger in KölnPolizei will verstärkt gehen falsche Polizisten vorgehen

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Gut geschützt: Innenminister Herbert Reul (re.), Polizeipräsident Uwe Jacob (Mitte) und der Leitende Polizeidirektor Martin Lotz beim „Eigensicherungstag“ im Präsidium.

Gut geschützt: Innenminister Herbert Reul (re.), Polizeipräsident Uwe Jacob (Mitte) und der Leitende Polizeidirektor Martin Lotz beim „Eigensicherungstag“ im Präsidium.

Köln – Die Sicherheitsbehörden wollen den Telefonbetrügern verstärkt den Kampf ansagen. Dies teilte Innenminister Herbert Reul am Mittwochmittag an Rande des „Eigensicherungstages“ im Kölner Polizeipräsidium mit. Bei diesen Tag lernen die Beamten erneut, wie sie sich etwa bei einem Terrorangriff effektiv schützen. „Es ist ein zentrales Thema für die Polizei. Das Ziel muss sein, dass die Beamten wieder gesund nach Hause kommen“, ergänzte der Innenminister.

Wie Senioren vor kriminellen Telefonbetrügern geschützt werden, brennt Reul ebenfalls auf den Nägeln. Diese Delikte machen dem NRW-Innenminister „großen Kummer“. In diesem Bereich gebe es eine „wachsende Kriminalität“. Mit intensiven Ermittlungen, der Bündelung von Kräften der verschiedenen Polizeibehörden im In- und Ausland und Prävention sollen die Betrüger effektiver bekämpft werden. Neben der Polizeiarbeiten will die Behörde noch mehr auf die Kreditinstitute zu gehen und sie vor den Gefahren der Trickbetrüger warnen. Die Angestellten müssten weiter sensibilisiert werden, wenn ältere Menschen zum Schalter kommen und hohe Geldsumme abholen wollen.

Polizeipräsident Uwe Jacob machte ebenfalls deutlich, welche gravierenden Folgen der „Besuch“ von Trickbetrügern hat. Es gebe Fälle in Köln, in denen Senioren um bis zu 600 000 Euro bestohlen worden. „Die älteren Menschen haben ihr Geld gespart, um sich ein Platz in einem Seniorenheim leisten zu können oder im Alter ein schönes Leben zu haben. Dann ist plötzlich der Traum geplatzt“, sagte Jacob weiter. Wichtig sei auch, dass die Kinder oder Nachbarn auf die Senioren aufpassen und sie warnen. In Zahlen: Die Trickbetrügereien in Köln sind in der Tat massiv gestiegen. Die Polizei registrierte im Jahr 2018 genau 2143 Fälle – 770 Taten mehr als im Vorjahr. Köln werde von den Betrügern mit der Masche des falschen Polizisten, der falschen Wasserwerker oder des Enkeltricks gerade zu überrollt, wie Kripochef Stephan Becker betonte. Dass es eine hohe Dunkelziffer, gilt als sehr wahrscheinlich. Viele Senioren würden sich schämen und den Diebstahl nicht anzeigen.

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