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Termin fraglichKölner Flora-Neubau wird drei Millionen teurer

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Das neue Tropenhaus: So soll es nach den Entwürfen der Architekten Königs später einmal aussehen.

Das neue Tropenhaus: So soll es nach den Entwürfen der Architekten Königs später einmal aussehen.

Köln – Schaugewächshaus und Orangerie im Botanischen Garten werden deutlich teurer und vermutlich erst mit Verzögerung fertig. Das teilte die Gebäudewirtschaft der Stadt mit. Bis 2022 soll die Flora nach dem Abriss der alten Gewächshäuser mit einem spektakulären Neubau aus Stahl und Glas bereichert werden. Zuletzt waren die Kosten mit 11,3 Millionen Euro kalkuliert worden. Unter anderem durch Preissteigerungen sieht die Kalkulation nun schon Kosten von 14 Millionen Euro vor, ein Plus von 24 Prozent.

Zudem beschwerte sich ein unterlegenes Unternehmen über eine Vergabe, zog später zurück. Das allein kostete sechs Monate, die Rohbauarbeiten haben gerade erst begonnen. Zu möglichen Verzögerungen sagte Baudezernent Markus Greitemann: „Momentan gehen wir noch davon aus, dass der Termin hält, aber wir befinden uns auf dem kritischen Pfad.“

Die Planungen in der Flora reichen zurück bis 2005. Das Tropenhaus mit seinen verschiedenen Gewächshäusern musste 2013 wegen Einsturzgefahr geschlossen werden. 2015 beschloss der Rat statt einer Sanierung den Neubau. Auf dem Grundriss des alten Tropenhauses werden nun neue Gewächshäuser gebaut, die statt fünf und zehn Meter in den Spitzen acht und 17 Meter hoch sind. Eine Orangerie wird zusätzliche Ausstellungsfläche schaffen, die von 2000 auf 3000 Quadratmeter steigt.

Mit einem halben Jahr Verzögerung haben die Rohbauarbeiten begonnen. In den nächsten Monaten soll die Ausschreibung für die Stahl- und Glasbauarbeiten veröffentlicht werden. Klar ist schon jetzt: Wie bei so vielen städtischen Bauprojekten ist der Kostenrahmen nicht zu halten. Allein die Rohbauarbeiten verteuerten sich um eine Million Euro, das sind satte 46 Prozent.

Die Preissteigerungen werden im Sachstandsbericht als „hohes Risiko“ eingestuft. Gleiches gilt für die Auftragsvergabe. „Aufgrund der aktuellen Marktlage und der überwiegend ausgebuchten Fachfirmen“ sei damit zu rechnen, dass für einzelne Gewerke wenige bis gar keine Angebote eingehen, heißt es. Es drohen also nicht nur weitere Verzögerungen, sondern auch Preissteigerungen. Greitemann sagte: „Es ist schon heftig, was wir für Angebote bekommen.“ Die Gesamtkalkulation wurde fortgeschrieben auf 16,8 Millionen Euro. Darin enthalten ist ein Risikopuffer von 2,8 Millionen Euro, der noch unangetastet ist.

Die Flora zieht jährlich 1,5 Millionen Besucher an. Derzeit werden die Pflanzen in Übergangsquartieren gepflegt. Wenn der Neubau fertig ist, wird es einige Zeit bis zur Eröffnung dauern – das Winterhalbjahr kommt nicht in Frage für den Einzug der Pflanzen, da ist es zu kalt.

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