TerrorverdachtKölner Polizei verhinderte möglichen Anschlag

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Meisenberg Razzia Polizei

Die Kölner Polizei hat einen möglichen Terroranschlag verhindert.

Köln/Düren – Die Kölner Polizei hat nach eigener Einschätzung einen möglichen Terroranschlag verhindert. „Wir hatten aktuell verdeckte Erkenntnisse, dass ein Anschlag unmittelbar bevorstehen könnte“, sagte der Leitende Kriminaldirektor Klaus-Stephan Becker am Donnerstag.

Nach Angaben von Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) habe es bislang keinen Anfangsverdacht für eine Straftat gegeben. Die Polizei habe im Vorfeld der Durchsuchungen „keine Hiweise auf einen konkreten Anschlagsort, keine Hinweise auf eine konkrete Anschlagszeit und keine Hinweise auf eine konkrete Anschlagsart“ gehabt, sagte Reul am Donnerstag in Bochum.

Es habe aber Hinweise gegeben, dass die sechs in Gewahrsam genommenen Personen „möglicherweise einen Terroranschlag planen könnten“. Mit den Durchsuchungen sollten deshalb weitere Erkenntnisse gewonnen und Beweismittel gefunden werden.

Bei Razzien hatten Beamte zuvor unter anderem mehrere Wohnungen in Köln und Düren durchsucht und insgesamt sechs Männer in Gewahrsam genommen. Einer von ihnen, ein deutsch-libanesischer Konvertit aus Berlin, sei schon seit Jahren als Gefährder bekannt und erst kürzlich nach Düren gezogen. Der 30-Jährige, der eng mit der Berliner Dschihadisten-Szene verbunden sei, habe in einem Gespräch, von dem die Ermittler Kenntnis erlangt hätten, deutlich gemacht, dass er zu einem Anschlag bereit sei.

Eine Spezialeinheit und Beamte der Polizei hat seit dem frühen Donnerstagmorgen Wohnungen von Gefährdern aus dem islamistischen Umfeld in Köln und Düren durchsucht. Nach Angaben der Polizei waren Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden, die einen Terrorverdacht nahelegen, Hintergrund des Einsatzes.

Bei der Durchsuchung auf der Baustelle der Terrorverdächtigen an der Straße Hohe Pforte setzt die Polizei auch Sprengstoffspürhunde ein. Schließlich schlug ein Sprengstoffspürhund an. Gegen 18:30 Uhr gab die Polizei Entwarnung: Auf der Baustelle wurde kein Sprengstoff gefunden.

Ermittler haben bei der Razzia auch die Arbeitsstellen der beiden Terrorverdächtigen durchsucht. Nach Rundschau-Informationen befinden sich diese Arbeitsplätze in der Kölner Innenstadt. Gegen 6 Uhr wurden die Fahnder auf einer Baustelle in der Kölner Innenstadt vorstellig und suchten dort nach möglichem Beweismaterial.

Im Zentrum der Ermittlungen stand eine Wohnung in Düren, in der Polizisten nach weiteren konkreten Anhaltspunkten für eine Anschlagsplanung suchten. (dpa, ta, beq)

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