Tochter sagt ausVergewaltigung durch Pfleger wurde gefilmt

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Der Eingang zum Gebäude des Land- und Amtsgerichtes.

Köln – Mit einer schockierenden Zeugenaussage wartete am Donnerstag die Tochter (58) eines 81 Jahre alten Vergewaltigungsopfer vor Gericht auf. Demnach waren die drei Vergewaltigungen der schwerkranken Frau im September 2020 durch ihren damaligen Pfleger (63) nicht die ersten sexuellen Übergriffe im Leben der 81-Jährigen.

„Meine Mutter hat eine ganz schwere Ehe hinter sich“, sagte die 58-Jährige. Ihre Mutter sei schon als gesunde Frau „Opfer sexueller Gewalt“ geworden. Die entsetzte Reaktion des Vorsitzenden Benjamin Roellenbleck: „Das auch noch.“

Täter wurde bei Taten gefilmt

Der 63-Jährige war bei seinen Taten von einer Kamera mit Bewegungsmelder gefilmt worden. Die 58-Jährige berichtete, dass sie die Kamera ohne Hintergedanken in einer Blumenvase im Schlafzimmer ihrer Mutter installiert hatte. Sie habe lediglich bei der Arbeit am Computer von der Nachbarwohnung aus sehen wollen, ob ihre Mutter sich bewege und vielleicht drohe, aus dem Bett zu fallen. Nachdem sie aber in der Nacht auf den 15. September nicht zuhause übernachtet habe, habe sie nach ihrer Rückkehr die Aufzeichnung der Kamera angeschaut.

„Ich kann Ihnen nicht sagen, was mich dazu bewegt hat, ich hatte nie einen Verdacht“. Anschließend informierte sie die Polizei. Erst bei der daraufhin erfolgten Sichtung des restlichen gespeicherten Filmmaterials waren auch die beiden vorangegangenen Vergewaltigungen entdeckt worden.

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Die 58-Jährige zeigte sich davon überzeugt, dass ihre Mutter genau wisse, was ihr passiert sei. Zwar sei die 81-Jährige nach einem Blutgerinnsel im Dezember 2019 nur noch äußerst eingeschränkt zu verbaler Kommunikation in der Lage. Die Logopädin ihrer Mutter habe ihr aber berichtet, dass die 81-Jährige gesagt habe: „Was passiert ist, ist passiert. I’m alright.“ Die Zeugin kommentierte: „Meine Mutter ist immer schon eine sehr, sehr starke Frau gewesen.

Der Angeklagte hatte am ersten Verhandlungstag die Taten dem äußeren Anschein nach eingeräumt. Er hatte aber eine Vergewaltigung bestritten, dazu sei er aufgrund mangelnder Manneskraft nicht mehr in der Lage. Nach der Sichtung der Videos geht das Gericht aber davon aus, dass der Angeklagte die zweite Vergewaltigung vollendet hat. Der Prozess wird fortgesetzt.

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