Tod einer 20-Jährigen in KölnNeue Erkenntnisse nach Unfall an Rosenmontag

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Unfallort: Einsatzkräfte bauten nach dem furchtbaren Vorfall einen Sichtschutz am Babarossaplatz auf.

Unfallort: Einsatzkräfte bauten nach dem furchtbaren Vorfall einen Sichtschutz am Babarossaplatz auf.

Köln – Es war ein grausamer Unfall mitten im fröhlichen Treiben am Rosenmontag: Am Barbarossaplatz geriet am 24. Februar 2020 eine junge Karnevalistin (20) aus Dortmund unter die Straßenbahn und erlitt tödliche Verletzungen. Mehr als sieben Wochen nach dem Drama ist die Unfallursache weitgehend geklärt. „Wir gehen nach unseren bisherigen Ermittlungen davon aus, dass die Frau auf dem Bahnsteig gefallen ist und dann in den Kupplungsbereich der Linie 15 geriet“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau. Die Behörde wartet noch auf ein abschließendes Gutachten zum Unfallgeschehen. Doch nach umfangreichen Zeugenvernehmungen habe sich herausgestellt, dass die 20-Jährige zwischen zwei Waggons gestürzt sei. Die junge Frau aus Dortmund sei alkoholisiert gewesen, teilte die Polizei weiter mit. Weitere Details nannten die Ermittler nicht. Die Akten in dem tragischen Fall sollen nach dem Gutachten an die Kölner Staatsanwaltschaft abgegeben werden.

Vieles sprach nach dem Unglück dafür, dass die 20-Jährige über die Kupplung geklettert ist und dann beim Anfahren von der Bahn mitgeschleift wurde. Es gab auch Vermutungen, dass die Frau unter der Bahn hindurch geklettert sei. Doch die Polizei betonte, dass die Aufklärung des Falls Zeit brauche.

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Mehrfach baten die Ermittler um Zeugenhinweise und um die Einsendung von Videos. Nun die Erkenntnis: „Die Frau ist ohne Fremdeinwirkung gefallen“, ergänzte der Behördensprecher. Auch die beiden Freundinnen der 20-Jährigen wurden befragt, sie waren mit dem Opfer im jecken Treiben in Köln unterwegs. Über den Inhalt dieser Zeugenvernehmungen machte die Polizei keine Angaben.

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Mehrere Anzeigen gegen Gaffer

Das Verhalten mehrerer Gaffer wird in dem Fall wohl noch ein juristisches Nachspiel haben. Weil etwa Passanten Leichenteile fotografierten, schrieb die Polizei mehrere Strafanzeigen. Einer der Gaffer soll sogar Leichenteile der 20-Jährigen angefasst haben. Polizei und Feuerwehr waren schockiert über das Verhalten mancher Passanten. In einem Fall soll eine Person Bilder vom Unfallort später in einer Kneipe gezeigt haben. Die Verfahren sollen an die Staatsanwaltschaft weitergegeben werden. Ob dort bereits Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden, blieb zunächst unklar.

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