Trotz dreifacher KostenKöln will an Täter-Opfer-Ausgleich festhalten

Lesezeit 2 Minuten
Besonders bei Gewaltverbrechen sprang der Täter-Opfer-Ausgleich ein, entlastete Gerichte und zog Täter zur Verantwortung.

Besonders bei Gewaltverbrechen sprang der Täter-Opfer-Ausgleich ein, entlastete Gerichte und zog Täter zur Verantwortung.

Köln – Die Stadt Köln will am Täter-Opfer-Ausgleich für Jugendliche festhalten. Wie die Rundschau berichtete, befindet sich der Kölner Verein „Die Waage“ in der Abwicklung. Er nahm sich jugendlicher Straftäter an, denen vom Gericht die Auflage gemacht wurde, sich mit den Opfern ihrer Taten auseinanderzusetzen. Das Jugendamt möchte nun die Fördermittel dem Verein „Die Brücke“ zukommen lassen, die den Täter-Opfer-Ausgleich weiterführen soll.

„Die Waage“ hat das Handtuch geworfen, nachdem sie vom Oberlandesgericht mit Prüfungsanfragen überzogen wurde. Das zuständige Gericht unterstelle nach über 30-jähriger reibungslosen Zusammenarbeit, Fördermittel seien nicht sachgerecht verwandt worden und drohte Rückzahlungen an. Der Vorstand des Vereins für den Täter- und Opfer-Ausgleich fürchtete, in die Zahlungsunfähigkeit zu rutschen und stelle den Betrieb ein.

Land NRW wird keinen Zuschuss für Täter-Opfer-Ausgleich zahlen

Die Vorwürfe blieben allesamt unbelegt. Wie nun im Nachgang bekannt wird, wird das Land NRW – neben der Stadt ein wichtiger Geldgeber – keinen Zuschuss mehr für den Täter-Opfer-Ausgleich im Jugendbereich zahlen.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Wir sind vor vollendete Tatsachen gestellt worden“, sagt Klaus-Peter Völlmecke, stellvertretender Leiter des Jugendamtes zur der Entwicklung. Aber die Verwaltung will den Ausgleich im Jugendbereich nicht aufgeben. „Gerade bei Jugendlichen ist ein Auseinandersetzen mit der Tat besonders wichtig, um Einsicht und Veränderung erreichen zu können“, sagt Völlmecke. Darum will er den Täter-Opfer-Ausgleich unbedingt weitergeführt wissen. „Die Brücke ist auf diesem Arbeitsgebiet tätig.“ Der stellvertretende Amtsleiter hofft so, einen adäquaten Ersatz für „Die Waage“ zu finden.

Allerdings wird die Weiterführung des Täter-Opfer-Ausgleichs die Stadt wohl in Zukunft deutlich teuerer zu stehen kommen. „Die Waage“ bekam in der Vergangenheit 43.000 Euro Zuschuss von der Stadt Köln. Das reiche aber gerade einmal, dass „Die Brücke“ den Täter-Opfer-Ausgleich in diesem Jahr aufbaut, heißt es in einer Vorlage für den Jugendhilfeausschuss. Im kommenden Jahr müsste die Stadt auch die eingestellten Landemittel kompensieren. Dann summiert sich der Zuschuss auf 126.000 Euro.

Rundschau abonnieren