Trotz InsellageStadt will ehemaliges Landschulheim in Wyk auf Föhr verkaufen

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Schmucker Backsteinbau: das ehemalige Landschulheim der Stadt Köln in Wyk auf der Nordsee-Insel Föhr

Schmucker Backsteinbau: das ehemalige Landschulheim der Stadt Köln in Wyk auf der Nordsee-Insel Föhr

Köln – Es ist eine begehrte Lage, in der Einfamilienhäuser mit 100 Quadratmetern Wohnfläche schon mal 600 000 Euro oder mehr kosten. Der Nordseestrand ist nur ein paar Gehminuten entfernt, der Kurpark liegt gleich um die Ecke.

Willkommen in Wyk auf der Insel Föhr. Hier, im äußersten Norden Deutschlands, besitzt die Stadt Köln seit Anfang des 19. Jahrhunderts ein 3266 Quadratmeter großes Grundstück in bester Wohngegend am Amselweg 2 im Ortsteil Südstrand.

In den 70ern kam ein Anbau dazu

1930 ließ die Stadt dort ein Landschulheim samt Hausmeisterhaus errichten – im norddeutschen Stil, mit Backsteinfassade und Krüppelwalmdach. In den 70ern kam ein Anbau dazu. Das Kinderheim wurde geschlossen. Pläne der Jugendhilfe Köln, hier schwer erziehbare Jugendliche zu betreuen, wurden nie umgesetzt.

Das Anwesen wurde an soziale Träger vermietet, es dient heute als Kindertagesstätte. Seit 2010 hatte die Stadt Köln den Trägern und der Stadt Wyk die Immobilie wiederholt zum Kauf angeboten – ohne Erfolg. Man habe zum „niedrigen Verkehrswert“ verkaufen wollen, so die Verwaltung, denn mit den Einnahmen könne man nur „die laufenden Kosten und notwendigsten Reparaturen“ begleichen. Im gültigen Bebauungsplan ist eine Nutzung für Kinder und Jugendliche vorgeschrieben.

Jetzt soll das Anwesen über einen Makler zum Höchstgebot veräußert werden. Der Liegenschaftsausschuss vertagte gestern auf Wunsch der SPD die Entscheidung über einen Verkauf. Jörg Frank (Grüne) betonte, die Stadt Köln müsse an dem Mehrwert teilhaben, der entsteht, wenn Wyk den Bebauungsplan ändert. Dann wäre das Anwesen wohl einen Millionenbetrag wert.

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