Tunnel soll attraktiver werdenNeue WC-Anlage am nördlichen Ende der Johannisstraße

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Die neue Toilettenanlage an der Johannisstraße soll kommende Woche in Betrieb genommen werden.

Die neue Toilettenanlage an der Johannisstraße soll kommende Woche in Betrieb genommen werden.

Köln – Schöner wird der Tunnel an der Johannisstraße dadurch sicherlich nicht. Eher im Gegenteil. Aber vielleicht kann die neue Toilettenanlage an seinem nördlichen Ausgang den Tunnel wenigstens olfaktorisch attraktiver machen. Das soll jedenfalls ihre Aufgabe sein, denn der Tunnel an der Johannisstraße ist dafür verschrieen, dass er von Obdachlosen und Drogensüchtigen nicht nur als Schlafplatz, sondern auch als öffentliches WC genutzt wird. Sie davon abzuhalten, dafür bieten Polizei und Verwaltung nun fast schon eine Armada an Mitarbeitern auf.

An die Nutzung „heranführen“

Damit die Bedürftigen die neue Toilette annehmen, weicht die Stadt von ihrem bisherigen Konzept für öffentliche WC’s ab. Die Nutzung ist nicht kostenpflichtig. Ganz ungewöhnlich für städtische Toilettenanlagen, es wird eine sogenannte „Toilettenfrau“ geben – und das sieben Tage in der Woche. Damit nicht genug: „Mittels Sozialträgern, Streetworkern, Gesundheitsamt, Ordnungsamt und Polizei soll die Zielgruppe konsequent an die Nutzung der Toilettenanlage herangeführt werden“, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung. Nicht zuletzt wird es auch Aufgabe dieser Betreuungsgruppe sein, dafür zu sorgen, dass der Container nicht als Drogenkonsumraum genutzt wird.

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Weil der Erfolg der Maßnahme bei der schwierigen Situation im und am Tunnel bei weitem nicht als sicher angenommen werden darf, gibt es eine Testphase. Zwei Jahre lang will sich die Verwaltung anschauen, wie das Angebot genutzt wird und dann wird entschieden, ob die Anlage weitergeführt und baulich besser integriert wird.

Tunnel müsse eigentlich grundsaniert werden

„Das kann nicht mehr als eine flankierende Maßnahme sein, um den Tunnel an der Johannisstraße attraktiver zu machen“, sagt eine Stadtsprecherin. Denn der müsste eigentlich von Grund auf saniert werden. Und das liegt in den Händen der deutschen Bahn. Die aber hat dabei keine Eile. Nach jüngsten Bekenntnissen soll eine Umgestaltung erst 2028, wenn nicht gar 2029 stattfinden. Allerdings arbeitet die Stadtverwaltung zurzeit daran, dass bis dahin wenigsten eine Verschönerung durch Pinsel und Farbe stattfindet. Doch auch der Ausgange ist noch offen.

Für die Stadt wäre ein attraktiverer Tunnel eine wichtige Verbindung zwischen Breslauer Platz und dem Domumfeld für Reisende und Touristen. So hatte die Verwaltung anfänglich mal geplant, Touristenbusse an der Goldgasse anhalten zu lassen. Die Kölnbesucher hätten dann durch den Tunnel zum Dom gelangen können. Doch ob der Verhältnisse in der Tunnelanlage gab es sogleich einen Aufschrei zahlreicher Kritiker dieser Idee.

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