Umbau des Bahnhof BelvedereLösung soll in den nächsten sechs Wochen kommen

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Nach Jahren des Streits entscheidet sich der geplante Umbau des denkmalgeschützten Bahnhof Belvedere ganz schnell.

Nach Jahren des Streits entscheidet sich der geplante Umbau des denkmalgeschützten Bahnhof Belvedere ganz schnell.

Köln – Nach Jahren des Streits entscheidet sich der geplante Umbau des denkmalgeschützten Bahnhof Belvedere ganz schnell – und zwar in den nächsten sechs Wochen. Es sind sechs Wochen, in denen „die Zukunft auf dem Spiel steht“, sagte am Dienstag Sebastian Engelhardt, Vorsitzender des Förderkreises. Der Verein treibt den Umbau zur Begegnungsstätte voran und finanziert ihn teils – doch der Naturschutzbeirat der Stadt Köln lehnt den Bauantrag ab.

Es geht – mal wieder – um die Platanen, die auf der Rückseite des Hauses von 1839 stehen. Dieses Mal geht es aber um die Wege, über die Besucher später ins Haus gelangen. Der vorgesehene Eingang liegt auf der Rückseite: Vorher müssen Besucher nördlich oder südlich am Gebäude vorbei, ein Weg mit Steinplatten soll Barrierefreiheit sicherstellen.

Alternative auch abgelehnt

Doch dieser Weg rückt laut Naturschutzbeirat zu nah an zwei Platanen, gefährde ihr Wurzelwerk. Das Gremium lehnte die Idee am 1. Juli ab, gründete eine Arbeitsgruppe und präsentierte ebenso wie der Vorsitzende Harald von der Stein eine Alternative, beide sind von den Platanen entfernt. Doch der Förderverein lehnt sie ab, ein Gutachter hält die Vereins-Wegeführung für unbedenklich.

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Doch jetzt steht die Klärung an: Am Donnerstag beschäftigt sich der Ausschuss des Stadtrates für Umwelt und Grün mit der Frage. Die Verwaltung empfiehlt den Politikern, die Pläne des Fördervereins abzunicken und das Votum von von der Stein und Co. abzulehnen. Von der Stein sagte: „Ich rechne mit der Ablehnung.“ Doch danach geht der Fall an die Höhere Naturschutzbehörde bei der Bezirksregierung, sie muss die Frage in sechs Woche klären. Gibt sie ihr Okay, kann der Komplettumbau beginnen, aktuell gibt es nur eine Teilerlaubnis für Keller und Treppe.

Was ist wichtiger?

Wie mehrfach berichtet, stellte sich lange Zeit die Frage: Was ist wichtiger: Die Platanen als Naturschutzdenkmäler oder der Bau als Denkmal? Das war wichtig, weil Platanen die Statik des Wintergartens gefährden konnten. Letztlich konnten sie stehen bleiben. Der Verein will Deutschlands ältestes erhaltene Bahnhofshaus zu einer Begegnungsstätte für Kultur, Bildung und Feste umbauen.

Es waren mal drei Millionen Euro vorgesehen, das dürfte aber teurer werden. Ursprünglich sollte der Umbau 2015 fertig sein, nun wird es 2022. „Eine weitere Verzögerung würde das Projekt gefährden“, sagte Engelhardt. Zudem könnte Fördergeld wegfallen.

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