Umgestaltung am DomVier Fahrspuren der Trankgasse bleiben – U-Bahn-Zugang fällt weg

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Auf der Nordseite ist eine neue Sockelmauer zur Domplatte sowie eine bessere Gehwegverbindung zur Bahnhofsseite vorgesehen.

Köln – Die Umgestaltung der Domumgebung geht in die nächste Phase. Der Rat soll in seiner letzten Sitzung des Jahres (12. Dezember) das Konzept des Architekturbüros Allmann Sattler Wapner (ASW) beschließen. Es sieht auf der Nordseite eine neue Sockelmauer zur Domplatte sowie eine bessere Gehwegverbindung zur Bahnhofsseite vor. Kosten: 6,67 Millionen Euro. Ein Rückbau von Fahrspuren an der Trankgasse ist nicht vorgesehen. Die Politik hatte 2017 Änderungen an dem Entwurf gefordert.

Warum ist die Umgestaltung notwendig?

In den Jahren 2013 bis 2018 ist die östliche Domumgebung (Dionysoshof und Baptisterium) umfassend neu gestaltet worden. Im weiteren Verlauf (Trankgasse) wurden vor einigen Jahren bereits die massiven Pilzdächer entfernt. Die nördliche Begrenzung der Domplatte ist dennoch ein grauer Dreckraum geblieben. 

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Zudem ist die Wegführung zwischen Hauptbahnhof und Fußgängerzone gelinde gesagt schwierig. Viele wünschen sich eine Begrenzung des Autoverkehrs auf der Trankgasse. An der Kreuzung Komödienstraße/Trankgasse rollen derzeit noch die  Touristenbusse an, daneben warten Fußgängermassen auf  recht engen Gehwegen daruf, die Straße zu queren.

Was sieht der Entwurf vor?

Der Fußweg an der Südseite der Trankgasse soll verschwinden. Die jetzige Treppenanlage sowie überstehende Bauteile der Domplatte werden zunächst zurückgebaut. In einem zweiten Schritt will ASW eine neue Sockelmauer entlang der Trankgasse bauen. Es verbleibt lediglich ein ein Meter breites „Schrammbord“ zwischen Fahrbahn und Mauer. Zwischen Domplatte und neuer Abschlusswand wird eine neue Kragplatte errichtet, die den Bodenbelag tragen soll.

Der darunter entstehende Hohlraum soll der Domkirche als „Steinlager“ für Arbeiten zur Verfügung gestellt werden. Eine „höherwertige Nutzung“ ist laut Stadt  nicht angedacht, da keine Fußgängeranbindung von der Trankgasse möglich sei. Falls die Trankgasse eines Tages zurück gebaut werden sollte, werde eine bauliche Option für große „Schaufenster“ mitgeplant. Diese gibt es bereits in der östlichen Domumgebung.

Was ändert sich an der Verkehrsführung?

Für Autofahrer nichts. Ein Rückbau von Fahrspuren ist laut Verwaltung „nicht realisierbar“. Um die Querung der Trankgasse für Fußgänger zu erleichtern, sieht der Entwurf die Schließung des U-Bahn-Abgangs Trankgasse/Marzellenstraße (McDonald’s) vor. Es bleiben die Zugänge direkt am Bahnhof sowie vor St. Andreas und Unter Fettenhennen. Mit dem Raumgewinn sollen Fußgänger mehr Platz an dem Ampelübergang bekommen. 

Zudem soll vor dem Hotel  Excelsior anstelle der Haltebucht eine Haltezone entlang der Fahrbahn entstehen, so dass der Fußweg durchgehend verbreitert werden kann. Weitergehende Fragen zur Wegführung auf der südlichen Seite (Kardinal-Höffner-Platz) werden nicht beantwortet. Dies müsste Teil einer Neugestaltung der westlichen Domumgebung sein. Dabei geht es auch um den barrierefreien Zugang zur Domplatte und ob die Bimmelbahn vor der Kathedrale abfahren muss.

Was geschieht mit Resten der Stadtmauer?

In die Sockelmauer integriert wird die Ausfahrt aus der Tiefgarage. Passanten  sollen über einen neuen Zugang zu ihren Autos gelangen (Eingang gegenüber Kölntourismus). Im  Zugang entsteht laut Planung eine Metalltafelverkleidung mit Hinweisen zu den dort vorhandenen Resten der römischen Stadtmauer.

Die Präsentation dieses „archäologische Kleinods“ (Verwaltungstext) sei „verbesserungswürdig“, müsse aber in einer eigenem Projekt ausgearbeitet werden. Die Kosten für die Sanierung der nördlichen Domumgebung belaufen sich auf 6,67 Millionen Euro. Rund zwei Drittel der Kosten macht die neue Sockelmauer aus. Gut eine halbe Million Euro kostet die Schließung des U-Bahnabgangs mit neuer Wegegestaltung.

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