Umgestaltung der RingeAuto-Verkehr muss Radfahrern und Fußgängern Platz machen

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Regelkonform fahren Radler am Hohenstaufenring auf dem Schutzstreifen (links). Auf dem Gehweg (rechts) ist es verboten.

  • Der Auto-Verkehr muss bei der Umgestaltung der Ringe zurückstecken, damit mehr Platz für Fußgänger und eine sichere Verkehrsführung für Radfahrer möglich ist.
  • Der Weg dahin ist noch weit, aber die nächsten Schritte stehen fest.
  • Bereits realisiert hat die Stadt einen neuen Radfahrstreifen am nördlichen Ubierring, wo es bisher keine Radverkehrsführung gab.

Köln – Gut Ding will Weile haben – nach diesem Motto geht die Umgestaltung der Ringe in die nächste Phase. Langfristiges Ziel: durchgängig sichere Verkehrsführung für Radfahrer, mehr Platz für Fußgänger, mehr Aufenthaltsqualität. Dafür muss der Kfz-Verkehr Platz abgeben. Der Weg dahin ist noch weit, aber die nächsten Schritte stehen fest.

Am Hohenstaufenring hat die Stadt begonnen, die roten Pflastersteine des alten Radwegs herauszureißen. Er war zu schmal, bei Regen glitschig, für flottes Fahren ungeeignet, trotzdem beliebt bei Radlern, die es ruhiger angehen lassen. Bis November 2019 durften Radfahrer ihn alternativ zur neuen Radverkehrsführung auf der Straße nutzen, dann endete der zweigleisige Pilotversuch.

Seitdem ist Radeln auf den Ringen zwischen Zülpicher Platz und Lindenstraße nur noch auf der Straße erlaubt, wo Schutz- und Radfahrstreifen markiert wurden. Weil die Stadt zunächst aber nur Teile der roten Klinker-Radwege an Kreuzungen entfernte, fahren weiterhin viele Radfahrer auf diesen Flächen, die aussehen wie Radwege, inzwischen aber als reiner Fußgängerweg ausgeschildert sind.

Bis Ende 2021 sollen alle alten Radwege verschwinden

Bald soll das Verwirrspiel ein Ende haben: Bis Anfang September wird zumindest auf der Westseite des Hohenstaufenrings zwischen Lindenstraße und Beethovenstraße der alte Radweg zurückgebaut (Kosten: 105 000 Euro). Der freiwerdende Bereich wird analog zum bestehenden Gehweg gestaltet – somit mehr Raum für Fußgänger geschaffen. Ein Modell, das an den Ringen Schule machen soll.

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Die roten Pflastersteine der ehemaligen Radwege werden  entfernt.

Voraussichtlich bis Ende 2021 sollen alle alten Radwege am Ring zwischen Rudolfplatz und Zülpicher Platz verschwinden, sagte der städtische Fahrradbeauftragte Jürgen Möllers. Sein Team hat jetzt auf der Fahrbahn zwischen Richard-Wagner-Straße und Lindenstraße in nördlicher Fahrtrichtung einen neuen Radfahrstreifen und in Südrichtung einen Schutzstreifen für Radler angelegt.

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Für Autofahrer steht dort statt zwei Fahrspuren jetzt nur noch eine Spur je Richtung zur Verfügung. Grundlage der Neuordnung waren der Pilotversuch, Befragungen und eine Verkehrszählung, demnach sind dort pro Tag rund 12 000 Kfz und 4000 bis 5000 Radfahrer unterwegs. Der Kfz-Verkehr sei überproportional zurückgegangen, der Radverkehr wachse stetig, so Möllers.

Neuer Radfahrstreifen am nördlichen Ubierring

Im Herbst werde man auch auf dem Hohenzollernring zwischen Rudolfplatz und Ehrenstraße eine Kfz-Spur wegnehmen und zum Radfahrstreifen umwandeln. Das bedeutet: Auch auf dieser zentralen Flaniermeile mit vielen Lokalen kann der rote Radweg zurückgebaut und so mehr Platz für Fußgänger und Straßengastronomie geschaffen werden.

Bereits realisiert hat die Stadt einen neuen Radfahrstreifen am nördlichen Ubierring, wo es bisher keine Radverkehrsführung gab. Ungelöst bleibt die Situation für Radler am Barbarossaplatz. Hier soll aber bis Ende 2020 der freilaufende Rechtsabbieger in die Roonstraße gesperrt werden. Problematisch bleibt weiterhin die enge, provisorische Verkehrsführung an der Großbaustelle am Rudolfplatz, die bis ins Jahr 2022 dauern könnte.

Mit den neuen Schutzstreifen am Habsburgerring und Ubierring (Kosten: rund 100 000 Euro) zeigte sich Reinhold Goss, Mitbegründer der Initiative #RingFrei, zufrieden. „Für Kölner Verhältnisse sind das Kopenhagener Verhältnisse“, sagte er in Anspielung auf die beispielhafte Fahrradstadt in Dänemark. Es gebe aber noch viel zu tun, und das müsse schneller gehen.

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