Köln – Verdreckt, verstopft, kaputt: Der Zustand der Toiletten ist an vielen Schulen problematisch. Der Schulausschuss hatte im April einstimmig beschlossen, dass die Reinigungsintervalle für Schultoiletten erhöht werden sollen. Das neue Schuljahr beginnt in der kommenden Woche. Ändern wird sich an der Reinigung aber erst einmal gar nichts. „Die Umsetzung des Antrags läuft noch“, teilt die Stadt auf Anfrage mit.

Inzwischen hat die Bezirksschülervertretung (BSV) Köln noch einmal auf die Toiletten-Situation hingewiesen. Sie fordert, dass die „unhaltbaren Zustände abgeschafft werden“. Wenn zum Beispiel keine oder zu wenige Einmal-Handtücher vorhanden sind, müsse das Toilettenpapier für die Hände benutzt werden.

Eltern organisieren Reinigung privat

„Dies führt dann dazu, dass es auf manchen Toiletten zur Mittagszeit kein Papier mehr gibt“, erklärt Anna Marie Piepereit vom BSV-Vorstand. Außerdem verstopfe das Toilettenpapier die Waschbecken. An einigen Schulen wird eine zusätzliche Reinigung der sanitären Anlagen derzeit privat durch die Eltern organisiert und über eine Umlage finanziert.

Der Ausschuss hatte die Schulen, an denen die Toiletten künftig zweimal statt einmal täglich geputzt werden sollen, bereits benannt: Es handelt sich um Grund- und Förderschulen mit Ganztag sowie um weiterführende Schulen an Langtagen.

Kosten von etwa einer Million Euro

Dazu kommen noch die Schulen, an denen die Verwaltung eine zweite Reinigung wegen gestiegener Nutzung der sanitären Anlagen um mindestens 20 Prozent seit 2015 für „erforderlich“ hält. Die berechnete Mehrnutzung ergibt sich etwa mit der Ausweitung des Ganztags oder mit höheren Schülerzahlen.

Durch die zusätzliche Reinigung würden Kosten von etwa einer Million Euro entstehen, wie die Verwaltung bereits im vergangenen Jahr berechnet hat. Die Zahlen liegen also schon länger auf dem Tisch. Aktuell teilt die Stadt mit: „Für die erhöhte Reinigung sind für den Haushalt ab 2019 Mittel eingestellt.“