Unfall am EifelwallProzess gegen KVB-Fahrer beginnt

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KVB-Unfall (3)

Bei der Kollision waren 44 Fahrgäste verletzt worden.

Dieser Unfall markiert einen historischen Tiefpunkt in der Geschichte der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB): Im März 2018 fährt ein Stadtbahnfahrer an der Haltestelle Eifelwall auf eine dort wartende Bahn auf. Es war der erste Unfall unter Alkoholeinfluss im Stadtbahnbetrieb der KVB. Bei dem Unfallfahrer wurden 2,4 Promille festgestellt. 44 Fahrgäste wurden verletzt. Am kommenden Donnerstag nun, 5. September, muss sich der Fahrer vor dem Amtsgericht in Köln dafür verantworten.

Hätte Unfall verhindert

werden können?

Die Frage, die der Unfall nach sich zog: Hätte er verhindert werden können? Gegen 15 Uhr hatte der damals 55-Jährige am Neumarkt die Bahn der Linie 18 übernommen. Unauffällig sei er gewesen, berichtete ein Kollege. Alkoholgeruch im Atem oder gar ein unsicheren Gang habe er nicht ausmachen können. So lenkte er die Bahn zwischen Bonn und Thielenbruch, eine der längsten Strecken im KVB-Netz. Jedoch, in den Abendstunden meldeten sich Fahrgäste über soziale Netzwerke aus der Bahn. Sie schrieben von Auffälligkeiten: ruppiger Fahrstil, der Halt am Bahnsteig klappte nicht mehr punktgenau. Gegen 20 Uhr dann der Unfall. Mit rund 30 Stundenkilometer fuhr der Bahnfahrer auf. Genug, um einen Großeinsatz der Retter auszulösen. Es hieß, eine leere Schnapsflasche sei in der Fahrerkabine gefunden worden.

Der Fahrer wurde nach Hause gebracht. Wenig später begab er er sich ins Krankenhaus. Die KVB trennte sich letztlich von ihm. Nach Informationen der Rundschau soll er nicht dazu bereit gewesen sein, an seinem Trinkverhalten zu arbeiten. Die Forderung, die KVB müsse strenge, unangekündigte Alkoholkontrollen bei ihren Fahrern durchführen, scheiterte am Betriebsrat. Das Präventionsprogramm wurde ausgebaut. (ngo)

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