Unverständnis über WoelkiKatholikenausschuss fordert Absetzung von Pater Romano

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Woelki dpa

Kardinal Woelki

Köln – Die Kritik an Kardinal Woelkis Umgang mit dem Direktor des Collegiums Albertinum, Pater Romano Christen, wird an der Kirchenbasis in Köln immer lauter. Nachdem die Ehrenamtler der Gemeinde St.Theodor angekündigt haben, aus Solidarität mit Homosexuellen am Sonntag nach der Messe vor ihrer Kirche einen Regenbogenfahne zu hissen, meldet sich nun auch der Katholikenausschuss zu Wort. Der Vorsitzende Gregor Stiels fordert, dass Pater Romano als Direktor des Collegiums abberufen werden muss.

Christen hatte in einem Vortrag vor Priesterseminaristen Homosexualität als ein narzisstisches Krankheitsbild bezeichnet, das durch Therapie heilbar sei. Woelki führte darauf hin ein Gespräch mit dem Collegiums-Direktor. Das Erzbistum teilte anschließend mit, Woelki habe dabei klar gestellt, dass es sich seiner Meinung nach bei Homosexualität nicht um eine Krankheit handele. Zugleich lobte er aber die Arbeit Christens als Direktor ausdrücklich. Die Rede vor den Seminaristen kommentierte er mit den Worten: „Jeder macht einmal einen Fehler.“

Am vergangenen Wochenende fand die Konferenz der Pfarrgemeinderäte im Stadtdechanat Köln statt. Stiels berichtet, viele Teilnehmer hätten dabei ihr Unverständnis darüber geäußert, dass der Kardinal Christen nicht abberufen habe. Es sei nicht mehr vermittelbar, dass jemand der eine solche Einstellung wie Pater Romano habe, für die Ausbildung von jungen Priestern verantwortlich bleiben kann. „Pater Romano ist ein kluger Mann, der genau weiß, was er sagt und was er tut. Er hat seine tiefste Überzeugung zum Ausdruck gebracht, und das wird er auch weiterhin tun“, sagt der Vorsitzende des Katholikenausschusses. Stiels schließt im Hinblick auf die Priesterausbildung: „Wer davon überzeugt ist, dass Homosexualität therapierbar ist, kann diese Aufgabe nicht übernehmen.“

Die Ehrenamtler der Pfarrei St.Theodor und St. Elisabeth hissen wegen der Entscheidung Woelkis am Sonntag um 12 Uhr die Regenbogenfahne als Zeichen für die Vielfalt der Lebensformen vor St. Theodor.

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