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Veedel-KarteSo verteilen sich die Coronafälle auf Kölns Stadtgebiet

Lesezeit 2 Minuten
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Blick vom Unicenter auf die Stadt Köln

  • Köln hat inzwischen 2816 Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus auf dem Stadtgebiet verzeichnet.
  • Doch verteilen sich die Fälle alles andere als gleichmäßig. Rodenkirchen führt die Infektionsliste an.
  • Wie viele Fälle in welchem Stadtteil aufgetreten sind, haben wir hier im Überblick zusammengestellt.

Köln – In manchen Stadtteilen Kölns kann man fast von einer corona-freien Zone sprechen: Libur zum Beispiel hat bisher nur zwei nachgewiesene Corona-Infektionen, Weiß drei (Stand 6. Juli). In einigen anderen Stadtteilen ist die Lage hingegen völlig anders – so in Rodenkirchen (116), der Neustadt-Süd (106) oder Lindenthal (103). Im Rechtsrheinischen hat Mülheim die höchste Infektionszahl mit 96 nachgewiesenen Fällen.

Im Westen viele „Hochburgen“

Alle weiteren Stadtteile im Kölner Osten fallen im Vergleich zu Mülheim deutlich ab (20 bis 45 Fälle) oder bewegen sich sogar am unteren Rand der Fallzahl-Rangliste (zwei bis 15) für das gesamte Stadtgebiet. Auch der Norden – bis auf Chorweiler (46) – und der Süden, mit der Ausnahme Rodenkirchen, liegen in den Fallzahlen deutlich unter den Spitzenreitern.

Viele Stadtteile im Westen hingegen führen die Rangliste mit an.

Woher kommen die großen Unterschiede?

Warum bestehen diese teils großen Unterschiede bei den Infektionszahlen der einzelnen Stadtteile? Diese Frage stellt sich die Stadt, nachdem die Zahlen dem Kölner Krisenstab vorliegen. Die Ergebnisse sollen nun zusammen mit Wissenschaftlern des Fraunhofer Instituts näher analysiert werden, um Rückschlüsse auf lokale Infektionszahlen und deren Aussagekraft zu ermitteln.

Die Stadt verspricht sich dadurch, eine Antwort auf die entscheidende Frage zu erhalten: Hat sich das Virus in einigen Stadtteilen wirklich stärker verbreitet als in anderen? Denn, wenn das der Fall wäre, wäre der Krisenstab aufgerufen, die Gründe dafür zu ermitteln. Eine große Unbekannte bei diesen Überlegungen bliebe allerdings auch nach einer wissenschaftlichen Bewertung der Zahlen bestehen: Die Gesundheitsbehörde hat nach eigener Aussage keine Informationen darüber, wie viele Bewohner jeweils eines Stadtteils getestet wurden, da die Test-Abstriche zum Großteil in Privat-Laboren erfolgt sind.

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Oder erklären sich die hohen Infektionszahlen einiger Stadtteile schon allein durch die größere Anzahl der dort lebenden Einwohner? In Ehrenfeld, Nippes, Neustadt-Süd und auch in Lindenthal wohnen jeweils mehr als 30.000 Menschen, in Mülheim sogar mehr als 40.000. Zudem ist zu berücksichtigen, dass in Rodenkirchen, Braunsfeld (78 Fälle) und Riehl (46) die Fallzahlen durch Infektions-Hotspots in dort ansässigen Seniorenwohnheimen mit beeinflusst wurden.

Weitere Einflüsse, so das Gesundheitsamt, können Ansteckungen in anderen Regionen oder im Ausland sein, enge Wohnverhältnisse wie zum Beispiel in Flüchtlingswohnheimen oder Nichteinhaltungen von Abstands- und Hygienevorgaben einzelner oder in Firmen.

Dies soll nun näher ermittelt werden. Man wolle grundsätzlich besser verstehen, unter welchen Umständen sich das neue Coronavirus ausbreitet. Dazu könnten die ermittelten Daten mithelfen, so die Stadt. 

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