Verbot nicht zu stoppenAb Donnerstag dürfen Lkw nicht mehr durch Köln fahren

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Neue Wege suchen müssen sich viele Lkw-Fahrer ab Donnerstag.

Neue Wege suchen müssen sich viele Lkw-Fahrer ab Donnerstag.

Köln – Am Donnerstag ist es soweit. Dann werden Mitarbeiter der Stadtverwaltung die Abdeckungen von den Schildern ziehen und das Durchfahrtsverbot für Lkw ab 7,5 Tonnen im dem von der Inneren Kanalstraße umfassten Stadtkern ist in Kraft.

„Schwergewichte“ dürfen nur noch in diese Zone einfahren, wenn sich ihre Lieferadresse dort befindet. Daran konnte auch ein Krisengipfel am Montagmorgen zwischen Stadt, Bezirksregierung sowie Logistikverbänden und -unternehmern nichts mehr ändern. Die Logistiker sind mit der Hoffnung ins Gespräch gegangen, die Rheinuferstraße aus dem „Sperrbezirk“ herauszunehmen. Doch sie konnten nicht mehr erreichen, als dass die Verwaltung mit ihnen im Gespräch bleiben, die Entwicklung beobachten will.

Einige Teilnehmer erschorcken über mangelndes Wissen in Stadtverwaltung

Konstruktiv sei das Treffen gewesen – auf diese Floskel einigten sich die rund 15 Gesprächsteilnehmer unter der Führung von Kölns Verkehrsdezernentin Andrea Blome. Doch hinter vorgehaltener Hand zeigten sich einige am Tisch Sitzende erschrocken über den Wissensstand in der Fachverwaltung. Dass die Sperrung für der Rheinuferstraße für Fahrten vom Niehler Hafen zu den Industriestandorten beispielsweise in Wesseling Umwege von 25 Kilometer über den westlichen Autobahnring zur Folge hat, sei einigen der Beamten anfangs gar nicht bewusst gewesen.

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So wenig, wie die daraus resultierende Konsequenz: Logistikunternehmen gehen von Zusatzstrecken bis zu 1,8 Millionen Kilometer im Jahr aus. Von zusätzlichen zwei Millionen Tonnen CO2 spricht die Häfen und Güterverkehr Köln AG .

Stadt Köln lässt keine Ausnahme bei Lkw-Fahrverbot zu

Zahlen, die angeblich Eindruck gemacht haben, aber nicht dazu führten, dass Stadt und Bezirksregierung bereit waren, eine Ausnahme für die Rheinuferstraße zuzulassen. Dennoch gab es Bewegung, die in einer Mitteilung der Stadt wie folgt beschrieben wird: „Es wurde vereinbart, dass man bezüglich des Lkw-Durchfahrtsverbots in engem Austausch bleibt. So soll in den kommenden Wochen die Situation der Betroffenen, beispielsweise zur Anzahl der Fahrten und zu den Schadstoffklassen der Lkw, konkret ermittelt werden. Auf dieser Grundlage kann dann gegebenenfalls über Ausnahmeregelungen, zum Beispiel für den kombinierten Verkehr (Verknüpfung Lkw mit Bahn- und Schiffsverkehr), diskutiert werden.“

Warum wurde das alles nicht bereits im Vorfeld ermittelt? Ein Teilnehmer des Krisengipfels vermutet Absicht dahinter: Die Stadt habe bewusst das Vorhaben in der Ferienzeit und ohne Vorgespräche durchgeboxt, um absehbare Kontroversen zu umgehen. Vorrangig sei das Ziel, am 12. September mit dem Verbot Eindruck vor dem Oberverwaltungsgericht Münster zu machen, um ein Dieselfahrverbot für Köln abzuwenden.

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