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Verbotszone RheinufertunnelDrei von vier Lkw-Fahrern ignorieren Schilder

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Am Ende des Rheinufertunnels stoppte die Polizei die Lastwagen – und einen Motorradfahrer ohne Führerschein.

Am Ende des Rheinufertunnels stoppte die Polizei die Lastwagen – und einen Motorradfahrer ohne Führerschein.

Köln – Drei von vier Lastwagenfahrern kostete die Fahrt über die Rheinuferstraße gestern mindestens 75 Euro. Denn das Ordnungsamt kontrollierte erstmals am südlichen Ende des Rheinufertunnels die Einhaltung des Lkw-Durchfahrtverbots. Es ist erst vor einer Woche eingeführt worden, aber die Schilder sind deutlich: Lastwagen mit mehr als 7,5 Tonnen Gesamtgewicht dürfen nur noch als „Lieferverkehr“ in die Zone, die Teil des Luftreinhalteplans ist.

„Wir waren auf allerhand Ausreden gefasst, aber die Fahrer sagten frei heraus, wo sie herkamen und wo sie hin wollten“, staunte Heribert Büth vom Ordnungsamt. Von 9.30 bis 13 Uhr hatte sich das Ordnungsamt die schweren Wagen von Polizeibeamten aus dem Verkehr winken lassen. Die Bezirksregierung hatte dem Amtshilfeersuchen zugestimmt, denn ohne Hilfe der Polizei dürfte das Ordnungsamt keine Fahrzeuge anhalten.

Ohne Umweltplakette? 80 Euro

44 Lastwagenfahrer mussten die Papiere zeigen, nur 13 Fahrer konnten nachweisen, dass sie zu Recht durch die Zone fuhren. 31 Fahrer zahlen. Einige sogar mehr: Vier Fahrzeuge sah das Ordnungsamt ohne Umweltplakette, was alleine schon 80 Euro Strafe kostet. In „Tateinheit“ mit dem Fahren durch die Lkw-Durchfahrtsverbotszone wurden 117,50 Euro fällig. Die Polizei rügte weitere Mängel, etwa wenn Ladungssicherung oder Fahrerkarte fehlten. Ein Fahrer hatte das Handy am Ohr, als die Beamten ihn stoppten. Sie hielten auch einen Motorradfahrer an, weil er ohne Licht durch den Tunnel fuhr. Bei der Kontrolle kam heraus, dass er keinen gültigen Führerschein hat. Ein Bußgeldverfahren wurde eingeleitet, ebenso gegen drei Lastwagenfahrer.

Fünf Polizisten und acht Kräfte des Ordnungsdienstes gehörten zu dem Anhaltetrupp. „Die Ladepapiere habe ich eben auf der Baustelle abgegeben“, sagte der Lastwagenfahrer Michael Müller. Er hatte Bitumen transportiert und keinerlei Beleg dafür, dass sein Ziel in der Verbotszone liegt. „Er muss wissen, dass grundsätzlich immer ein Begleitschein mitzuführen ist, der über Beladung, Anlieferort und Auftraggeber Auskunft gibt – auch bei einer Leerfahrt“, machte eine Mitarbeiterin des Ordnungsdienstes klar. So stehe es im Güterkraftverkehrsgesetz.

Godorfer Hafen und Großmarkt waren die häufigsten Ziele. „Diese Ziele liegen aber ganz bewusst außerhalb der Zone“, betonte Verkehrsdezernentin Andrea Blome. Täglich führen 3200 Lastwagen über 3,5 Tonnen an der Schokoladenseite der Stadt vorbei und störten dort – auch mit Krach. Sie verspricht sich durch Kontrollen eine höhere Bekanntheit des Verbots. „Denn die Gesundheit hat die höchste Priorität.“

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