Köln – Die unangemeldete Besucherin in einer Apotheke am Zülpicher Platz kam schnell und wortlos, legte ein Paket auf den Tresen, ging wieder aus den Räumen und fuhr mit einem Fahrzeug davon. Weil die Mitarbeiter der Apotheke sich keinen Reim auf die Lieferung machen konnten, gingen sie sehr vorsichtig mit dem Paket um.

Von außen konnte der Inhalt nicht erkannt werden und es wurde auch keine Post erwartet. „Nach einer Begutachtung wurde es in den Hinterhof gebracht und die Polizei gerufen“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau. Besonders weil das Paket keinen Poststempel trug und auch ein Absender nicht zu finden war, schlugen die Apotheker Alarm.

Angesichts der angespannten Sicherheitslage und auch weil vor einigen Tagen in einer Apotheke in Potsdam ein verdächtiges Paket vom DHL-Paketdienst abgegeben wurde, eilte die Polizei mit 22 Streifenwagen zum Zülpicher Platz. Die alarmierten Entschärfer vom Landeskriminalamt fuhren nach Köln und konnten nach einer kurzen Untersuchung Entwarnung geben. Es stellte sich heraus, dass sich in dem Paket ein Kalender und ein Exemplar der neuen Arzneimittelverordnung befanden. Es habe sich um „gewöhnliche Post“ gehandelt, sagte ein Polizeisprecher. Die Mitarbeiter der Apotheke hätten sich dennoch richtig verhalten. Warum das Paket keine Aufschrift trug, blieb zunächst unklar. Die großräumige Sperrung rund um den Zülpicher Platz führte zu gravierenden Verkehrsproblemen. Von etwa 12.20 Uhr bis 14.45 Uhr konnten dort weder Autos, Bahnen oder Fußgänger den Weg passieren. Währenddessen wurde die Straßenbahnlinie 9 umgeleitet und fuhr nur in unregelmäßigen Abständen. Am Nachmittag fuhren die Bahnen auf der stark frequentierten Strecke wieder weitgehend im Takt.