WDR-Arkaden„Maus & Co“ schließt zum Jahresende

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Maus und Co

Die fröhlichen Blicke sind nur gespielt: Ende des Jahres müssen „Maus & Co“ das Ladenlokal an den WDR-Arkaden verlassen.

Köln – Täuscht der Eindruck, oder hängt der „Jammerlappen“ noch mehr durch als sonst? Sieht das nur so aus, oder hält der Kleine Maulwurf hinter der Schaufensterscheibe verschämt  die Hand vor die Augen? In der Tat, Trauer drückt die Stimmung im Laden „Maus & Co.“ in den WDR Arkaden an der Breite Straße. Die Tage der kleinen Pilgerstätte für Maus-Jünger sind wohl gezählt. Wie die Rundschau erfahren hat, wird das Geschäft zum Ende des Jahres schließen. So wird es in dem  Ladenlokal bereits berichtet.

Der Mausladen schließt? Die Nachricht kann in ihrer Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden. Immerhin steht  „Maus & Co.“ auf einer Stufe mit dem  Kölner Dom. Beide gibt es nur  einmal  weltweit.  Im Jahr 2000 eröffnete das Geschäft in dem Ecklokal der WDR Arkaden. Damals war noch geplant, weitere dieser WDR-Werbeartikel-Läden in anderen Städten zu eröffnen. Die Pläne wurden nicht umgesetzt. Es blieb bei dem einen Mausladen in Köln. Der ist – wie der Dom – auch beliebter Anlaufpunkt für Touristen. Das „orangene Großohr“ reiht sich seit Jahren nahtlos ein in die Schlange der typischen Kölner Mitbringsel – neben Kölnisch Wasser und Kölsch.

Klingt alles nach einer Erfolgsgeschichte? Ist es auch. 75 Quadratmeter misst er gerade mal der Laden. Und zu klassischen Shoppingzeiten herrscht in ihm in aller Regel eine drangvolle Enge. Ist in „Maus & Co.“ doch nicht „nur“ die Maus zu finden, sondern eben auch das Co, was in diesem Fall bedeutet, die Stars aus „Shaun das Schaf“ und auch die  Handpuppe Wiwaldi mit seiner verrückten  Truppe.  

Produkte lediglich im Internet erhaltbar

Die Kasse klingelte also. Das berichten auch Mitarbeiter  hinter vorgehaltener Hand. Der Grund für die Schließung ist also nicht  im mangelndem Umsatz  zu suchen, sondern im Spardiktat der WDR-Intendanz, dem auch schon die Fernsehübertragungen aus dem Hänneschen und aus dem Millowitsch-Theater zum Opfer fielen.  Die Pressestelle des WDR wollte sich gestern dazu nicht konkret äußern. Nur so viel: Die für den Laden zuständige  WDR-Mediagroup befinde sich in einem Restrukturierungsprozess, der noch nicht abgeschlossen sei. Zum Mausladen könne man sich erst in der zweiten Jahreshälfte 2018 äußern. Gründe für die Trauer um dem Mausladen liefert sie derweil auf der hauseigenen Internetseite genug. Einzigartig sei das Geschäft. Reinschauen lohne sich. Besonderen Wert werde auf Kinderfreundlichkeit (abgerundete Regalecken) und Wertigkeit der Produkte gelegt. Im direkten Kontakt mit den Kunden gilt das aber wohl  nur noch bis Ende des Jahres. Ab dann wird es die beliebten Produkte lediglich im Internet geben. 

Die Rundschau hatte selbstverständlich versucht, ob der traurigen  Nachricht auch einen Kommentar von den Stars hinter dem Geschäftsmodell zu bekommen. Doch aus dem Kleinen Maulwurf  war trotz aller Bemühungen kein Wort heraus zu kriegen. Die Maus  gab nur ein ein knappes  Statement dazu ab, dass der WDR sie an der Breite Straße zum Jahresende vor die Tür setzen wird: „Schnüff Schnüff, Klimper Klimper.“ 

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