Abo

Weiterführende SchulenEltern fürchten ein Anmelde-Chaos in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Symbolbild

Köln – Der Countdown bis zum Start des umstrittenen Anmeldeverfahrens mit Mehrfachanmeldungen an weiterführenden Schulen läuft. Am Freitag, 28. Januar, beginnt die vorgezogene Frist an Gesamtschulen und den neuen Gymnasien Aachener Straße und Zusestraße. Aber viele Fragen sind noch offen. In der Elternschaft und an Schulen gibt es große Unruhe vor dem erwarteten Ansturm auf die begehrten Plätze, die besonders an Gesamtschulen und etlichen Gymnasien knapp sind.

Weiterführende Schulen: In Köln sind Mehrfachanmeldungen möglich

Montag gingen die Schreiben der Stadt an die Eltern zum Anmeldeverfahren raus. Sie weist darauf hin, dass Mehrfachanmeldungen zulässig sind. „Sie können Ihr Kind an einer oder mehreren Schulen im vorgezogenen und im regulären Anmeldeverfahren anmelden oder auch Schulen aus beiden Anmeldezeiträumen wählen.“ Mit dem Halbjahreszeugnis der Viertklässler erhalten die Eltern einen Anmeldeschein. Darauf steht allerdings noch der Hinweis, dass dieser Schein nur im Original abzugeben ist, wie es bis 2021 üblich war. Aber das „ist rechtlich nicht bindend“, stellt das Amt für Schulentwicklung klar. Im Gegenteil: „Wer sein Kind an mehreren Schulen anmelden möchte, kann den Anmeldeschein kopieren. Ob Original oder Kopie: „Alle Kinder werden gleichrangig berücksichtigt“.

„Tausende Fragen offen“: Kölner Eltern wegen Schulanmelde-Verfahren besorgt

Es bleiben „aber Tausende Fragen offen“, sagt Olaf Wittrock, Mitbegründer der Eltern-Initiative „Die Abgelehnten“, sein Sohn war selbst betroffen von der „Schulplatz-Lotterie“, gegen die Eltern protestier(t)en. Zum Beispiel: „Lässt sich sicherstellen, dass dieses Anmeldeverfahren nach sechs Wochen abgeschlossen ist, so wie es die Ausbildung- und Prüfungsordnung vorgibt? Wie lang ist die Annahmefrist? Wie wird das Verfahren mit parallelen Bewerbungen bei nicht städtischen Schulen oder Schulen aus Nachbargemeinden koordiniert?“ Alle Fraktionen beschlossen kurz vor dem Start im Schulausschuss das ungeliebte Verfahren – mit Bauschmerzen.

Olaf Wittrock kennt etliche Eltern (und Schulen), die sich große Sorgen machen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gutgeht und habe die riesengroße Befürchtung, dass das im absoluten Chaos endet und eine juristische Aufarbeitung nach sich zieht.“ Aus seiner Sicht laufe das Prozedere „unkoordiniert. Man entlässt Eltern in ein Verfahren, bei dem man nicht weiß, wie es läuft und endet.“ Er habe große Zweifel, „wie die Sechs-Wochen-Frist für das ordentliche Verfahren einzuhalten ist“, sagt Wittrock angesichts zu erwartender mehrerer Anmelderunden. Auch aus Schulen kommen Klagen und Fragen zu dem aufwendigen Abgleich der Anmeldelisten und dem hinter der verfahrenen Lage stehenden Problem: Es gibt zu wenig Schulplätze.

Köln: Anmeldung für weiterführende Schulen bis 4. März möglich

Die Stadt erläutert das Vorgehen: Sobald Eltern eine positive Rückmeldung an eine Schule geben, wird das Kind dort als aufgenommen erfasst „und scheidet bei allen anderen Schulen aus dem Auswahlverfahren aus“. Frei werdende Schulplätze werden „entsprechend einer beim Auswahlverfahren ermittelten Rangliste nachbesetzt“. Auch dann erhalten Eltern wieder eine Frist, in der Eltern antworten müssen, ob sie den Schulplatz annehmen“. Ein Zweitwunsch kann angegeben werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Daraus ergeben sich aber keine besseren Chancen. Die Frist für die beiden neuen Gymnasien und die Gesamtschulen (an denen 2021 rund 700 Kinder abgelehnt wurden) läuft bis 4. Februar, an allen anderen weiterführenden Schulen vom 21. Februar bis 4. März.

Rundschau abonnieren