Werkstatt in Köln-KalkHier werden Streifenwagen der Kölner Polizei flottgemacht

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Werkstatt in Köln Kalk Polizei

In der neuen Werkstatthalle in Kalk werden die Streifenwagen flott gemacht. 

Köln – Defekte Bremsen, Plattfüße, schlechte Beleuchtung oder Blechschäden nach einer wilden Einsatzfahrt: In der Werkstatthalle der Polizei in Kalk wird alles repariert, was an Streifenwagen kaputt gegangen ist. Nun haben die Arbeiter auch mit Polizeiwagen zu tun, die bei der Flutkatastrophe beschädigt wurden.

Viel zu erneuern gibt es bei manchen Streifenwagen allerdings nicht mehr. Ein Auto hat einen Totalschaden, direkt daneben steht ein Wagen mit stark eingedrücktem Frontbereich – auch Totalschaden. „Das war Treibgut“, sagte Michael Mell, Niederlassungsleiter der Werkstatt an der Wipperfürther Straße. Die Schadenssumme an dem Streifenwagen wird auf 40 000 bis 45 000 Euro beziffert.

Viele Wagen wurden in der Flut beschädigt

Bei der Flutkatastrophe wurden rund 20 Streifenwagen der Polizei in Nordrhein-Westfalen beschädigt, vier davon von der Kölner Polizei. „Es ist unglaublich , was Wasser mit Streifenwagen macht“, sagte der Direktor des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste, Thomas Roosen, am Dienstag in Köln. Was in den Hochwassergebieten geschehen sei, mache ihn „äußerst betroffen“. Roosen war in die Domstadt gekommen, um die nagelneue Werkstatt der Polizei in Kalk vorzustellen. In den Räumen werden nun die beschädigten Polizeiautos der Hochwasserkatastrophe und des täglichen Alltags wieder fit gemacht.

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Bei Streifenwagen muss es schnell gehen

Mit welchen großen und kleinen Wehwehchen werden die Streifenwagen nach Kalk gebracht? „Es geht um die Beleuchtung, Scheibenwischer, Bremsen oder Kontrolllichter, die aufleuchten“, erklärt Mell. Dann kommen die Polizisten und sagen, dass ihr Wagen unruhig auf der Straße fahre oder die Beschleunigung sei nicht mehr gegeben.

Wichtiges Amt

1400 Mitarbeiter arbeiten im Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste in Duisburg – ohne das Amt geht bei der Polizei in NRW kaum etwas. Sie ist das Zentrum für die Ausrüstung, Polizeitechnik sowie den Einsatz von Streifenwagen.

Die Mitarbeiter arbeiten an zehn Standorten in mehr als 40 Berufen. Dazu gehören Experten in Sachen Waffentechnik, Informatik oder Maschinenbau. Hauptstandort ist Duisburg. (ta)

„Wir müssen dann schnell sein. Denn die Autos werden im Einsatz gebraucht. Es ist anders als bei normalen Werkstätten“, sagt Mell mit einem Augenzwinkern. Die Fristen müssten genau eingehalten werden und eine Verzögerung sei kaum möglich. Probleme gebe es aber ab und zu mit der Lieferung der Ersatzteile. Rund 4200 Werkstattaufträge bearbeiten die Mitarbeiter in Köln jährlich. Dabei geht es aber nicht nur um beschädigte Autos. Auch Wartung und Inspektionen gehören zu den Aufgaben der Mitarbeiter. Neben Kölner Streifenwagen werden auch Fahrzeuge des Landeskriminalamtes in Kalk „verarztet“.

Falsches Tanken kommt kaum noch vor

Dass die Wagen falsch betankt werden, sei derzeit kein Thema mehr. „Hier steht Diesel drauf. Das ist nicht zu übersehen“, erklärt Mell. Das war schon mal anders: Im Jahr 2014 geschah dies gleich 35 Mal. Beamte betankten ihre Turbodiesel-Kombis mit Superbenzin, obwohl am Tankdeckel drei Mal die Aufschrift „Diesel“ steht. Bei den fehlerhaften Tankaktionen wurde von den Beamten das Malheur aber zum Glück direkt bemerkt und der Motor nicht gestartet. Dennoch wurde auch ohne Motorschaden für Abschleppen, Benzinabpumpen und Filter erneuern reichlich Geld verpulvert. Die Kosten wurden damals von der Kölner Polizeibehörde mit annähernd 200 000 Euro beziffert.

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„Wenn man damit losfährt, zerreißt es den Motor“, sagte ein Werkstattmeister.

Beim Aus- und Einparken sowie beim Rangieren waren Beamte im Jahr 2015 wenig achtsam. Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 wurden genau 40 Dienstfahrzeuge beschädigt. Obwohl die Autos über Einparkhilfe verfügen, kam es immer wieder zu diesen Vorfällen. Aktuell kommt es auch zu Unfällen beim Rückwärtsfahren – aber es sind nur wenige.

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