Wild, brachial und eingängigYou Guitarprayer aus Köln überzeugen mit Genre-Mix

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Drei, die sich fanden: Soheyl Nassary, Spiro Kotsomitopoulos und Scharco (v.l.) sind You Guitarprayer.

Köln – Kennern der deutschen Indie- und Noise-Rock-Szene dürften die drei Mitglieder von You Guitarprayer durchaus vom Namen her geläufig sein – zumindest durch einige ihrer früheren Projekte. Denn mit Bands wie Nicoffeine, Tarngo, Clarkys Bacon oder Genepool waren Soheyl Nassary (Gesang, Gitarre), Scharco (Bass) und Spiro Kotsomitopoulos (Schlagzeug) alle beim legendären ehemaligen Troisdorfer und späteren Kölner Indie-Label Bluenoise Records (Blackmail, Urlaub in Polen) zuhause.

Letztlich fanden die drei Musiker aber erst 2016 zur heutigen Formation zusammen. Auf einem Label-Festival lernten sie sich kennen und merkten schnell, dass sie nicht nur menschlich, sondern auch musikalisch auf einer Wellenlänge sind. Es bedurfte nur einer gemeinsamen Probe um zu wissen, dass „es passt“.

Konzert in Köln

You Guitarprayer sind am Samstag, 18. Januar, live zu erleben. Gemeinsam mit Monocluster, Out Demons Out, Neurotic Circuit und BTM (Back To Mud) spielen die Psychedelic-Noise-Rocker im MTC Cologne, Zülpicher Straße 10. Einlass ist um 19 Uhr. Tickets kosten zehn Euro.

http://www.youguitarprayer.com

Mit „Art Won’t Tear Us Apart Again“ hat das Trio im vergangenen November sein Debüt hingelegt – ein wildes, brachiales, durchaus aber auch eingängiges Biest, das Psychedelic, Noise und Rock vereint, unbarmherzig nach vorne geht und vor allem aber eins macht: verdammt viel Spaß. „Wir wollten uns nach unseren Vorlieben richten, und das sind die Rock-Stile der 60er bis 90er Jahre“, erklärt Frontmann Nassary, der selbst „weg vom Avantgarde-Rock und wieder mehr Song-orientierter arbeiten“ wollte.

Volltreffer mit dem Erstling

Dass You Guitarprayer mit ihrem Erstling gleich einen Volltreffer landete, zeigen auch die Kritiken in diversen Musikzeitschriften oder auf entsprechenden Onlineportalen und Blogs – negative Stimmen sucht man dort vergebens. „Das macht schon Spaß“, fasst Bassist Scharco die bisherige Resonanz auf das Album zusammen.

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Bleibt noch, den etwas eigentümlichen Bandnamen zu erklären. „Guitarprayer“ ist ein Kunstwort aus zwei englischen Wörtern und bedeutet in etwa so viel wie „Gitarrengebet“. Suchmaschinen halten die Schreibweise – noch – für einen Fehler und bieten die sprachlich naheliegendere Kombination „guitar player“, Gitarrenspieler, an. Der Gleichklang ist freilich gewollt. Als nämlich Nassary vor einigen Jahren mit seiner alten Gruppe gemeinsam mit einer japanischen Band auf Tour war, kam nach einem Konzert eines von deren Mitgliedern zu ihm und rief ihm „You Guitar Player“ zu. Nassary lachend: „Bekanntlich haben Japaner ja Schwierigkeiten, den Buchstaben L auszusprechen, das klingt dann wie ein R.“ Von da an sei für ihn klar gewesen, wie sein nächstes Projekt heißen würde. Und genau so kam es nun.

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