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Zehn Stück seit zwei JahrenAngebot des KVB-E-Rads sorgt laut Sprecher für „Chaos“

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Ladenhüter sind oftmals die E-Bikes der KVB, stationiert in Deutz. Ihre Nutzungsbedingungen kommen nicht gut an.

Ladenhüter sind oftmals die E-Bikes der KVB, stationiert in Deutz. Ihre Nutzungsbedingungen kommen nicht gut an.

Köln – Eigentlich sollten sie das Angebot an Leihrädern bei den Kölner Verkehrs-Betrieben abrunden. Doch es läuft einfach nicht rund mit den E-Bikes der KVB. Zehn Stück davon sind seit fast zwei Jahren im Rennen – und mächtig abgeschlagen. Ob das Experiment mit ihnen weiter geführt wird, ist zwar noch nicht entschieden. Der Verkehrs-Betrieb wartet noch eine offizielle Auswertung ab. Doch das erste Urteil über die elektronisch unterstützten Zweiräder klingt hart.

„Chaos“ habe zumindest am Anfang geherrscht, sagt ein KVB-Sprecher auf Nachfrage der Rundschau. Im Sommer 2018 ist der Verkehrs-Betrieb mit zehn E-Bikes an den Start gegangen. Stationiert sind sie in Deutz. Wer sie finden will, muss sie suchen. Zusammen mit Leihautos des Sharing-Anbieters Cambio stehen sie an der Rückseite des Deutzer Bahnhofes, am Charles-de-Gaulle-Platz. Wer auf sie aufspringen will wie auf ein landläufiges KVB-Rad, ist schon in die Irre geleitet. Die E-Bikes fordern einen Tagessatz von 19 Euro. Die stadtbekannte Muskelvariante ist mit Abo-Ticket 30 Minuten lang kostenlos zu nutzen.

E-Räder mussten vom Betreiber gesucht werden

Doch das alles ist noch nicht der Grund für das Chaos. Der ist vor allem darin zu finden, dass die E-Bikes wieder da abgestellt werden müssen, wo sie hergeholt worden, nämlich in die Ladestationen am Charles-de-Gaulle-Platz. Ansonsten geht den Flitzern schnell die Luft aus. Wer es macht, wie mit den KVB-Rädern eigentlich üblich – sie also dort abstellt, wo er sie nicht mehr braucht – der muss eine Strafgebühr zahlen.

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„Anfangs wurden die Räder sehr oft nicht wieder in den Ladestationen abgestellt“, sagt der KVB-Sprecher. Sie mussten vom Betreiber Nextbike regelmäßig wieder „eingefangen“ werden.

KVB: Nutzungsauswertung der Räder steht noch aus

Bei der Einführung hatte die KVB Tagestouristen im Blick, die sich beim ganztägigen Sightseeing Rückenwind verschaffen wollen. Doch diese Zielgruppe erfüllte wohl die Erwartungen nicht, während der traditionelle KVB-Rad-Nutzer das neue Rad verschmähte. Noch liegen die offiziellen Nutzungszahlen zwar noch nicht vor. Doch die KVB will zu hohe Erwartungen lieber jetzt schon mal dämpfen: „Es sind ja nur zehn Räder“, beschwichtigt ein Sprecher.

War es das für das KVB-E-Rad? Nein, das Urteil sei noch nicht gefällt. Der Betrieb befindet sich gerade in der Schlussphase der Ausschreibung für das Radangebot in den kommenden Jahren. Und dann brauche es noch die Nutzungsauswertung.

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