Zweite Kandidatur als OB?Reker will Entscheidung bis 21. September bekanntgeben

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Reker

Henriette Reker.

Köln – Die Anzeichen verdichten sich, dass Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) in der Woche vor dem 21. September öffentlich erklärt, ob sie bei der OB-Wahl im Herbst 2020 erneut für weitere fünf Jahre kandidiert. An diesem 21. September findet samstags der Kreisparteitag der Kölner CDU im Apostelgymnasium statt. Ein möglicher Zeitplan ist nach Rundschau-Informationen, dass Reker sich in den Tagen davor erklären und danach auf dem Parteitag sprechen will. Ein Stadtsprecher teilte mit, dass es nichts Neues gebe.

Ein hochrangiger Kölner Politiker sagte: „Die Terminierung von Parteitagen fällt nicht vom Himmel.“ Heißt: Der Termin ist bewusst gewählt. Demnach würde ein Auftritt Rekers an diesem Tag nicht auf der Tagesordnung stehen, sondern kurzfristig nachgeliefert werden.

Grummeln in Teilen der Kölner CDU

Der Zeitplan würde in die veröffentlichte Planung passen, im September wollen Grüne und Reker verhandeln, Gespräche gibt es auch mit der CDU. Anfang Juli hatte Reker gesagt: „Bevor ich mich zu einer Kandidatur erkläre, werde ich mit verschiedenen Parteien und Gruppierungen in Gespräche eintreten, ob meine Vorstellungen als unabhängige Oberbürgermeisterin für die Zukunft Kölns auch von möglichen Unterstützer-Parteien getragen werden.“

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Alles andere als eine weitere Kandidatur wäre angesichts der Vorgänge der vorigen sechs Monate überraschend, Reker ist präsent und scheut keine Konflikte, zuletzt rückte sie von ihrer Unterstützung für die Ausbaupläne des Fußball-Erstligisten 1. FC Köln im Grüngürtel ab. Stattdessen machte sie die Standortdiskussion im Bebauungsplanverfahren auf – und schwenkte auf die Linie von Umweltdezernent Harald Rau. Die Grünen hatten sich immer gegen die Pläne ausgesprochen, die CDU dafür – es ist ein Konfliktthema des Kooperationsbündnisses. 2015 hatten CDU, Grüne und FDP die parteilose Reker als OB-Kandidatin unterstützt.

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Doch in der CDU grummelt es. „Endlos verbiegen kann sich die CDU nicht“, sagt ein prominentes Mitglied angesichts von Kompromissen wie der Busspur auf der Aachener Straße. Wie berichtet, hatte Franz-Xaver Corneth, Ehrenvorsitzender des Verbandes Mittelrhein der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft in der CDU, einen eigenen Kandidaten gefordert – doch der Ruf verhallte.

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