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Alltagsstress bleibt auf der StreckeMit vierbeinigen Wanderkameraden durch die Eifel

Lesezeit 4 Minuten
Gemütlich geht es zu bei einer Wanderung mit den beiden Eseln Arthur und Melodie von „Donkability“ aus Rurberg. Denn: Der beste Coach für Gelassenheit habe lange Ohren, so Birgit Kallenberg.

Gemütlich geht es zu bei einer Wanderung mit den beiden Eseln Arthur und Melodie von „Donkability“ aus Rurberg. Denn: Der beste Coach für Gelassenheit habe lange Ohren, so Birgit Kallenberg.

Den Alltagsstress  hinter sich lassen kann man  auf ganz besondere Weise bei Wanderungen mit vierbeinigen Begleitern. Wir stellen  drei  Angebote vor.

Grautiere als Begleiter

Eselwanderungen rund um den Nationalpark Eifel – das bietet Birgit Kallenberg mit ihrem Unternehmen „Donkability“ an. Die beiden Zwergesel Arthur und Melodie begleiten Gruppen ab vier Personen auf ihren Wanderungen durch die Eifel. „Ganzjährig“, wie Kallenberg betont. Nur bei starkem Regen finden die Wanderungen nicht statt: „Esel sind nicht wasserdicht. Ihr Fell saugt sich voll und dann werden sie schnell krank.“

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Wichtig ist der Erlebnispädagogin die partnerschaftliche Begegnung zwischen Mensch und Tier, bei der man „die Landschaft auf eine ganz eigene Art kennenlernt“. Der Esel als Begleiter lasse die Zeit vergessen, der Stress des Alltags bleibe zurück.

Auf Arthur und Melodie wird bei den Wanderungen nicht geritten, sie fungieren als Begleiter, tragen allenfalls ein wenig Gepäck. „Die beiden sind sieben und acht Jahre alt, das entspricht beim Menschen den späten Teenagerjahren“, so die Fachfrau. Die gemeinsame Rundwanderung führt am Rande des Nationalparks Eifel entlang und wird stets von mindestens einem ortskundigen Guide begleitet.

„Bringen Sie gerne alle Ihre Fragen zum Thema Esel mit und seien Sie darauf gefasst, viele eselige Begebenheiten erzählt zu bekommen“, heißt es auf der Homepage von „Donkabality“. Dort finden sich auch die Termine für die Halbtageswanderung für 42 Euro und die Ganztageswanderung, die 77 Euro pro Person kostet. „Im Umkreis von 100 Kilometern können wir mit den Eseln auch zu unseren Kunden kommen“, so Birgit Kallenberg. Auch gibt es Termine außer der Reihe, sofern sich eine Gruppe von mindestens vier Personen anmeldet.

www.donkability.de/eselwandern

Mit Alpakas und Lamas

Wanderungen mit Kleinkamelen bieten Brigitte und Horst Dicketmüller am Rande des Nationalparks Eifel und dem Naturpark Hohes Venn an. Zu ihrer Herde gehören fünf Alpakas und sechs Lamas. Übrigens: Das Spucken ist bei den Kleinkamelen Teil der Kommunikation. Dabei spucken sie sich nur gegenseitig an, niemals absichtlich auf Menschen.

Von Simmerath-Paustenbach aus gibt es viele Spazier-, Wander- oder Trekkingwege für alle Altersgruppen und jeden Fitness-Grad. Einige kurze Touren führen überwiegend über befestigte Wirtschaftswege. Geübte Wanderer können anspruchsvolle, mehrstündige Trekkingtouren buchen. Die Wandergruppen werden von erfahrenen Führern begleitet. „Wir gehen mit unseren Kleinkamelen bei jeder Tages- und Nachtzeit – auch im Winter. Nur nicht bei Gewitterwarnung, Sturm, Starkregen und bei Temperaturen über 30 Grad“, so Horst Dicketmüller. Vor jeder Wanderung erfolgt eine kurze Einweisung. Kindern dürfen eine Art „Führerscheinprüfung“ ablegen und erhalten hinterher ein schönes Zertifikat.

Wer mag, kann vor oder nach jeder Wanderung am Standort grillen oder ein Picknick machen, wobei die Verpflegung selber mitgebracht werden muss. Die Touren kosten pro Person und Stunde 6 Euro, Gruppen (8 bis 15 Personen) zahlen 45 Euro je Stunde, Gruppen ab 15 Personen 3 Euro pro Person. Kinder bis 5 Jahre sind kostenfrei.

www.venn-lamas.de

Entschleunigung mit Esel

„Entdecke die Ruhe“ lautet das Motto von „Eselwandern Eifel“: Am Fuße des Barsbergs, unweit des Nürburgrings, liegt das alte Forsthaus, in dem unter anderem Jupp, Trude, Ali und Käthe zu Hause sind. Sie und ihre Artgenossen bieten „in der Kölner Toskana ein Entschleunigungsprogramm der anderen Art an“, so Petra Landsberg.

Zwischen drei Touren (5 bis 10 km) durch wunderschöne Wälder und Wiesen kann gewählt werden. Dabei gibt es kein Zeitlimit, „schließlich soll man ja mit den Eseln entschleunigen“, so die Tierheilpraktikerin. „Man muss vorher auch nicht im Trainingslager gewesen sein, man macht einfach mal einen Stopp vom Alltag, hält für drei oder fünf Stunden die Zeit an und wandert schön gemütlich mit unseren Eseln los.“ Die Tiere kennen die Routen sehr gut, und falls es doch einmal ein Problem geben sollte, sei jederzeit jemand erreichbar.

Der Preis für eine Wanderung mit einem Esel und zwei Erwachsenen kostet 70 Euro. Zwei Esel für vier Erwachsene kosten 130 Euro. „Möchten mehr als zwei Erwachsene einen Esel begleiten, zahlen diese einen Möhren-Obolus von 10 Euro pro Person“, sagt Landsberg. Kinder sind immer frei.

Die Nachfrage nach den Touren ist übrigens groß, die Wochenenden sind fast alle bereits bis September ausgebucht. Grundsätzlich empfiehlt es sich, mindestens drei Wochen im Voraus zu buchen. (hn)

www.eselwandern-eifel.de

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