Zülpich – Mit deutlich gerunzelter Stirn betraten der Sänger Sydney Youngblood und sein Manager Livius Paech in der Nacht zum Samstag den Zülpicher Kultur und Nightlife Club „Music“. Die geringe Besucherzahl hatte den beiden die Sorgenfalten auf die Stirn getrieben: Gerade einmal 30 Gäste warteten nach Mitternacht noch auf den auftritt des Soul-Sängers.

„Wir haben Konzerte in der Woche, die nicht bis zum Bersten gefüllt sind, aber so wenig war noch nie los“, sagte Livius Paech. Auch Veranstalter Horst „Hotti“ Blum zeigte sich bestürzt über den mangelnden Andrang. „Für den heutigen Abend wurde fast genauso viel Werbung geschaltet, Flyer verteilt und Mundpropaganda betrieben wie seinerzeit für die Konzerte im Weilerswister Megaparc. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass wir damals gut 1800 Gäste begrüßen durften, während heute nur 75 Karten verkauft wurden.“

Erst vor zwei Wochen hat der Club an der Bergheimer Straßen seine Türen geöffnet. Die Betreiber hofften, mit dem neuen Konzept den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. „Music“ sei als Anlaufstelle für all jene gedacht, die zwar dem Teenageralter entwachsen sind, aber nicht auf das Lagerhallen Ambiente vieler Ü30 Partys angewiesen sein möchten, wie Blum sagte. Ab 25 Jahren ist der Eintritt zu den samstäglichen Veranstaltungen gestattet, die Freitage stehen bereits Besuchern ab 21 Jahren offen. „Während die ersten Samstage vom Publikum gut angenommen wurden, haben unsere Freitagsveranstaltungen noch deutlich Luft nach oben. Daher wollen wir im Wechsel nationale und internationale Künstler einladen und herausfinden, welche Art der Unterhaltung sich unsere Gäste wünschen.“

Nachdem der erste Schock über die fast leere Tanzfläche verdaut war, präsentierte der US-Amerikaner eine eindrucksvolle Show. Mit bekannten Titeln wie „If Only I Could“ oder „Sit And Wait“ gelang es ihm, seinem Publikum schließlich doch noch einige Tanzschritte zu entlocken. Susi S. aus Zülpich vermochte dem Besuch im „Music“ durchaus auch Positives abzugewinnen: „Meine Freunde und ich waren sehr erstaunt, als wir den Club so leer vorfanden. Aber dennoch genießen wir unsere gemeinsame Zeit und nutzen den uns zur Verfügung stehenden Platz zum Tanzen voll aus.“

www.music-zuelpich.de