Bau von Windkraftanlagen in PfaffenbuschNaturschützer haben massive Bedenken

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Mitglieder des Nabu-Kreisverbandes und der Naturschutzinitiative sind gegen Windkraftanlagen im Pfaffenbusch bei Nöthen.

Mitglieder des Nabu-Kreisverbandes und der Naturschutzinitiative sind gegen Windkraftanlagen im Pfaffenbusch bei Nöthen.

Bad Münstereifel-Nöthen – Massive Bedenken gegen die geplanten Windkraftanlagen im Pfaffenbusch zwischen Nöthen, Hohn und Bouderath haben die Mitglieder des Nabu-Kreisverbands und der Naturschutzinitiative. Sie schauten sich am Donnerstag in dem Waldgebiet um.

„Unabhängig voneinander haben wir auf der Anfahrt zum Parkplatz am Hohner Kreuz einen Rotmilan über dem Waldgebiet kreisen sehen“, berichteten Marion Zöller, Vorstandsmitglied des Nabu-Kreisverbandes, und Claudia Rapp-Lange, Länder- und Fachbeirätin NRW der Naturschutzinitiative.

Beliebter Rastplatz für Kraniche

Eigentlich, so die beiden Naturschützerinnen, sei es ungewöhnlich, dass sich um diese Jahreszeit der Rotmilan noch in hiesigen Gefilden aufhalte. „Eigentlich ist er dann schon Richtung Süden unterwegs“, so Rapp-Lange. Bei ihrem Rundgang durch das Waldgelände bei Nöthen fielen den beiden Frauen und dem Nabu-Kollegen Jochen Lohmann ein großer Schwarm von Kolkraben auf.

Laut Lohmann soll der Pfaffenbusch auch ein beliebter Rastplatz für Kraniche und Gänse sein. Er und Marion Zöller haben in dem Gebiet aber auch schon Schwarzstörche, Baumfalken und Feuersalamander beobachtet.

Strukturierter Mischwald

„Es handelt sich hier um einen gut strukturierten Mischwald, der still und geschlossen ist“, sagte Rapp-Lange. Der Bau von Windkraftanlagen im Pfaffenbusch könnte die Artenvielfalt, insbesondere die eh schon bedrohten Tierarten, massiv beeinträchtigen.

Bei seinem „Waldspaziergang“ entdeckte das Trio auch gefällte Fichten, die nicht vom Borkenkäfer befallen waren. „Wir wollen ja niemandem etwas unterstellen, es stellt sich aber die Frage, ob nicht neben den kranken Fichten auch gesunde gefällt wurden, um das Areal, auf dem die Anlagen entstehen sollen, entsprechend der benötigten Fläche zu vergrößern“, merkten Rapp-Lange und Zöller an.

Gegen den Bau einer Windkraftanlage

Die Aussage von Windkraftbefürwortern, dass die Vögel aufgrund der neuen, sehr hohen Anlagen nicht durch die Rotoren gefährdet seien, ist für die Naturschützer Blödsinn. „Die Erfahrungen an anderen, bereits bestehenden Windkraftanlagen haben gezeigt, dass die Vögel auch in dieser Höhe fliegen und von den Rotoren getötet werden“, so Rapp-Lange.

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Über mehrere Seiten haben die Naturschützer eine Stellungnahme gefertigt, warum sie gegen den Bau einer Windkraftanlage im Pfaffenbusch bei Nöthen sind. Diese Expertise wollen sie laut Marion Zöller an die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Euskirchen weiterleiten. Laut dem Nabu-Vorstandsmitglied seien die Mitarbeiter beim Investor Juwi in Sachen Artenschutz zum Glück viel kooperativer als die bei anderen Windkraftanlagenbetreibern.

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