Windräder in Bad MünstereifelUWV schlägt Fläche am Katzenberg vor

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Wegen des Borkenkäferbefalls wurden große Flächen im Bereich Katzenberg gerodet. Laut UWV ein besserer Standort.

Bad Münstereifel – Prinzipiell sind die Mitglieder der UWV gegen Windräder im Wald, insbesondere am Standort bei Nöthen. Ganz dagegen verschießen wollen sie sich laut Andy Bühl aber nicht, wenn ein verträglicher Standort gefunden wird. „Wir wollen ja nicht mit aller Gewalt verhindern, dass der Stadt wichtige Einnahmen für die Konsolidierung des Haushalts verloren gehen“, sagt Bühl.

Die UWV hat daher beantragt, Informationen zu einem weiteren Standort zusammenzufassen und im Fachausschuss zu diskutieren. Als er am Wochenende alte Unterlagen von Rats- und Ausschusssitzungen durchforstete, um „mal ein wenig auszumisten“, stieß er auf eine Ratsdruckvorlage vom Juni 2012.

Damals hatten sich die Vertreter des Stadtrats mit Windenergieanlagen und der möglichen Ausweisung einer Konzentrationsfläche im Bereich des Stadtwaldes Katzenberg beschäftigt. Wegen einer eventuell erforderlichen Schutzzone für das Radioteleskop Effelsberg hatte die Stadt ein Schallschutzgutachten und die Stellungnahme eines Experten des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie eingeholt.

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Zwei Zonen, eine westliche und eine östliche im Bereich des Katzenbergs, waren vorgeschlagen. Bei der östlichen hatte das Max-Planck-Institut wegen des Radioteleskops direkt Bedenken geäußert. Bei der westlichen liefen damals noch Untersuchungen. Dort, so hieß es damals in der Ratsvorlage, sei der Bau von neun Windrädern eventuell möglich.

„Dies ist genau die Fläche, die die Firma Juwi in ihrer Vorstellung auch als möglichen Standort genannt hat, dann aber ganz schnell den bei Nöthen favorisiert hat“, sagt Andy Bühl.

Bürgermeisterin Preiser-Marian ist skeptisch

Dem stimmt Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian indirekt zu: „Juwi hatte drei mögliche Standorte ausgewählt. Auch den jetzt von der UWV bezüglich der Ratsdrucksache aus dem Jahr 2012. Das Unternehmen hat aber darauf hingewiesen, dass eine Störung des Radioteleskops Effelsberg zu erwarten sei.“

„Gegenwind“ sammelt Unterschriften

Bislang hat die Bürgerinitiative „Gegenwind“ 750 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt. Sie will den Bau von Windrädern im Pfaffenbusch bei Nöthen verhindern.

Für das Bürgerbegehren sind rund 1400 Unterschriften erforderlich. Über die Zulassung entscheidet der Stadtrat. (mez)

Deshalb habe das Unternehmen diesen, wie auch den Standort bei Kop Nück – in diesem Bereich befindet sich ein Naturschutzgebiet – verworfen und sich auf den bei Nöthen konzentriert.

Laut der Verwaltungschefin hat sich der Rat im vergangenen Jahr bewusst gegen Konzentrationsflächen für Windenergieanlagen in der Stadt Bad Münstereifel ausgesprochen. Deshalb warte man Angebote von Windenergieanlagenfirmen ab. „Für die Fläche zwischen Iversheim und Bad Münstereifel liegen uns bislang keine Angebote vor, über die der Rat beraten könnte. Dies zeigt, dass sie aufgrund der Restriktionen schwieriger zu entwickeln sein dürften“, so Preiser-Marian.

Sollten zukünftig bei der Stadtverwaltung Angebote zu diesen Flächen eingehen, werde man sie genauso dem Rat zur Beschlussfassung vorlegen wie die für den Bereich Nöthen/Hohn.

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